Alexander Bogner vom Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW ist einer der drei Preisträger der „ÖAW-Preisfrage: Antworten auf…
Zwischen Heiligenverehrung und „Götzendienst“

Patrick Sänger vom Seminar für Alte Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat sich intensiv mit Inschriften auf Gebrauchskeramik und beschrifteten Tonscherben, sogenannten Ostraka, aus dem spätantiken Ephesos befasst. Nun präsentiert er auf Einladung des Österreichischen Archäologischen Instituts der ÖAW die Ergebnisse eines Projekts, bei dem zwei Gruppen dieser antiken Informationsquellen aufgearbeitet wurden: jene im Jahr 2014 entdeckten Tonscherben aus dem Eingangsbereich des Serapeions und solche aus dem Fundmaterial, das in dem südlich der Marienkirche gelegenen spätantik-mittelalterlichen Stadtquartier zu Tage kam.
Patrick Sänger wird den Schwerpunkt seines Vortrags „Zwischen Heiligenverehrung und „Götzendienst“: spätantike Ostraka aus Ephesos” auf die Kontextualisierung zweier besonderer Ostraka legen: auf einen Text der Serapeion-Gruppe, der Anspielungen auf Hermione und Theotimos – zwei ephesische Heilige – enthält, sowie auf einen Fluchtext aus den Ruinen des spätantik-mittelalterlichen Stadtquartiers. Anhand dieser Zeugnisse wird er zeigen, dass der Informationsgehalt der neuen spätantiken Ostraka aus Ephesos weit über den Rahmen der Schriftkultur und des Wirtschaftslebens hinausgeht.