Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Wie alles begann
„Zellteilung“ klingt einfach und sieht – etwa bei einzelligen Algen unterm Mikroskop – auch vergleichsweise einfach aus. Was aber in unseren Körperzellen vor sich geht, wenn wir wachsen und uns regenerieren, ist ein unvorstellbar komplexer Vorgang. Die Molekularbiologin Karolin Luger hat dafür einen Vergleich mit einem Golfball parat: 46 haarfeine, 350 Meter lange Fäden müssen – jeweils der Länge nach gespaltet und ohne sich zu verheddern – auf die neuen Zellen verteilt werden. Darüber hinaus muss während des gesamten Lebens die auf den Fäden gespeicherte Information – ein Äquivalent von 40 Telefonbüchern auf jedem Faden – punktgenau zugänglich sein.
Karolin Luger, österreichisch-amerikanische Biochemikerin an der University of Colorado Boulder and am Howard Hughes Medical Institute, ist molekularen Details dieser Prozesse auf der Spur. Bei der nächsten „Hans Tuppy-Lecture“ zum Thema „How it all began. Dynamic genome organization in humans, ancient bacteria, and giant viruses“ gibt sie Einblick in die Organisation der Informationsweitergabe und geht dabei auf die Evolution dieser präzisen Maschinerie ein, ohne die mehrzelliges Leben unmöglich wäre.
Die „Hans Tuppy-Lectures“ sind eine gemeinsam von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Wien ins Leben gerufene Vortragsreihe, bei der Wissenschaftler/innen zu Wort kommen, die einen bahnbrechenden Beitrag auf dem Gebiet der Biochemie oder Molekularbiologie geleistet haben.