Fr, 18.06.2021 14:00

Visuelle Medien zur „Seelenführung“

Der katholische Orden der Societas Jesu setzte im Barock u.a. perspektivische Fresko-Technik, illusionistische Quadratura-Malerei, Choreographie und Schauspielkunst ein, um den Gläubigen zentrale Bildungs- und Glaubensinhalte zu vermitteln. Ein virtueller Workshop an der ÖAW – zugleich Kick-off eines mehrjährigen Forschungsprojekts – untersucht das gesamtheitliche Zusammenspiel visueller Medien aufbauend auf naturwissenschaftlichen Ergebnissen aus der Perspektivlehre, der Optik und der Akustik.

Einblick in den Theatersaal des Wiener Jesuitenkollegiums (Restaurierung 2005) © Herbert Karner
Einblick in den Theatersaal des Wiener Jesuitenkollegiums (Restaurierung 2005) © Herbert Karner

„Seelenführung" und Bildung waren Tätigkeitsfelder der Jesuiten, jener als ‚Societas Jesu‘ gegründeten Ordensgemeinschaft, die diese Aufgaben ab 1550 auch in Wien wahrnahm. Kirchen, Oratorien oder Bühnen der Jesuiten wurden nach dem jeweils aktuellen Stand der künstlerischen Techniken und Gestaltungsmethoden konzipiert, um Glaubensinhalte wirkungsvoll zu propagieren. Die Jesuiten betraten damit Neuland. Sie strebten eine Synthese an zwischen gestaltenden, szenisch darstellenden Künsten und mathematischen Wissenschaften, etwa der Optik oder der Akustik. Und sie trugen damit zur Förderung der Künste – von perspektivischer Fresko-Technik, Quadratura-Malerei, Skulptur und Bühnenbild bis hin zu Choreographie und Schauspiel – bei.

Ein Projekt unter der Federführung des Forschungsbereichs Kunstgeschichte am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes (IHB) der ÖAW nimmt die umfassenden Konzepte der Jesuiten zur Entwicklung dieser ‚psychagogischen‘ Medien in den Blick. Zusammen mit der Universität Freiburg im Breisgau und gefördert vom FWF und der DFG sollen in den nächsten Jahren die jesuitischen Aktivitäten aus diesem Blickwinkel untersucht werden. Der Workshop „Die Entwicklung der visuellen Künste zu ‚psychagogischen‘ Medien der Gesellschaft Jesu" ist als virtuelle Kick-off-Veranstaltung des gleichnamigen Projekts geplant.

Programm

Anmeldung erbeten bis 16. Juni 2021 unter kunstgeschichte(at)oeaw.ac.at.
Der Zoom-Link wird allen angemeldeten Personen am 17. Juni 2021 zugeschickt.

Informationen

 

Termin: 18. Juni 2021, 14:00 bis 17:00 Uhr

Online via Zoom

Kontakt:
Doz.Mag.Dr. Herbert Karner
T: +43 1 51581-3545
Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW

 

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