Knünz erhielt die Auszeichnung für seine Dissertation „Measurement of Quarkonium Polarization to Probe QCD at the LHC“, in der Daten des CMS Experiments am Large Hadron Collider (LHC) des CERN analysiert wurden.
Quarkonia sind Teilchen, die aus einem schweren Quark-Antiquarkpaar bestehen. Die Bestimmung von Erzeugungshäufigkeit und Polarisation von Quarkoniumzuständen liefert wichtige Beiträge zum Verständnis der starken Wechselwirkung, die Protonen, Neutronen und andere Hadronen zusammenhält. Vor Inbetriebnahme des LHC waren die experimentellen Messungen, insbesondere am Tevatron in den USA, nicht schlüssig und teilweise im Widerspruch zu theoretischen Modellen. Die Arbeiten im Zuge der Dissertation von Valentin Knünz haben zur Klärung der Ungereimtheiten und zur Konsolidierung der neuen, überraschenden Erkenntnisse wesentlich beigetragen. Sie waren einerseits die ersten Messungen von Quarkonium-Polarisation am LHC und haben andererseits zur physikalischen Interpretation im Rahmen einer globalen Analyse von Quarkonia-Daten beigetragen. Eine solche Art von Analyse wurde bislang nur von Theoretikern durchgeführt. Die außergewöhnliche Bedeutung dieser Dissertation spiegelt sich auch in einem im Februar 2015 erschienenen Artikel des CERN Courier mit dem Titel „CMS heads towards solving a decades-long quarkonium puzzle“ wider.
Knünz studierte von 2004-2011 Technische Physik an der TU Wien und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Vor seiner Beteiligung am CMS Experiment, die die führende Rollen in der Datenanalyse einschloss, absolvierte er 2008 ein Praktikum in der Beschleunigerabteilung des CERN.
Referenzen zur Dissertation und zu den Artikeln, die auf ihr beruhen:
- http://cds.cern.ch/record/2004823
- http://cerncourier.com/cws/article/cern/60147
- Phys. Rev. Lett 110 (2013) 081802, http://dx.doi.org/10.1103/PhysRevLett.110.081802
- Phys. Lett. B 727 (2013) 381, http://dx.doi.org/10.1016/j.physletb.2013.10.055
- Phys. Lett. B 736 (2014) 98, http://dx.doi.org/10.1016/j.physletb.2014.07.006