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Transkulturelle Infos in islamischen Handschriften

Zentralasien und islamisch geprägte Kulturen des Mittelalters haben einen reichen Schatz an Handschriften hinterlassen. Durch moderne Forschungsansätze – wie etwa im FWF geförderten START Projekt „Nomads' Manuscripts Landscape“ von Bruno De Nicola am Institut für Iranistik der ÖAW – kann dieser Schatz gehoben werden. Im Rahmen des Projekts sollen islamische Handschriften verortet und über Genre- und Sprachgrenzen hinweg analysiert werden – unter Einbeziehung aller Zusatzinformationen wie etwa Notizen und materielle Spuren, die Autoren, Auftraggeber, Besitzer oder Leser hinterlassen haben. Es handelt sich dabei in erster Linie um Schriftstücke aus der Zeit als sich Mongolen und Timuriden bis weit nach Westen in islamisch geprägtes Gebiet ausgebreitet haben. Die Analyse soll Aufschluss geben über Interaktionen und die wechselseitige kulturelle Beeinflussung der nomadischen Herrscher und der – über Iran und Zentralasien verteilten – sesshafte Eliten.
Das Institut für Iranistik der ÖAW lädt zu einer Webinar-Serie mit acht Vorträgen von September 2021 bis Mai 2022, die das Projektteam von „Nomads' Manuscripts Landscape“ organisiert. Den Eröffnungsvortrag zum Thema „Apocalyptic Hermeneutics in a Manuscript of Ḥurūfī Literature“ hält Shahzad Bahir, Professsor für Geistes- und Sozialgeschichte des Iran, Zentral- und Südasien an der Brown University, USA. Er präsentiert darin eine persische Handschrift aus dem Jahr 1625 CE, die anhand ausgewählter Interpretationen der weit älteren apokalyptischen Ḥurūfī-Lehre existenzielle Orientierung im 17. Jahrhundert geben sollte.