12.04.2016

Spielfeld zum Ortsnamen des Jahres gewählt

Hohe symbolische Bedeutung des Namens war ausschlaggebend für die Wahl durch ein interdisziplinäres Expertengremium an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Das südsteirische Spielfeld ist zum österreichischen Ortsnamen des Jahres 2015 gekürt worden. Wie das Wahlgremium, die aus Expert/innen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zusammengesetzte Arbeitsgemeinschaft für Kartographische Ortsnamenkunde (AKO), bekanntgegeben hat, spiegelt die Entscheidung insbesondere die hohe symbolische Bedeutung des Ortsnamens wider. Demnach sei Spielfeld ein „Synonym für das Dilemma Österreichs und Europas, einen Mittelweg zwischen menschlicher Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen und praktischen Erfordernissen zu finden.“ Das an der Grenze zu Slowenien liegende Spielfeld war im Herbst 2015 durch die Zunahme der Flüchtlingsbewegungen zum Schauplatz medialer, politischer wie gesellschaftlicher Debatten geworden.

Die Wahl eines österreichischen Ortsnamens des Jahres fand 2016 zum ersten Mal statt. Die AKO möchte damit die Bedeutung geographischer Bezeichnungen stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken. „Denn Ortsnamen haben nicht nur die Funktion, Räume zu bezeichnen und die Orientierung zu erleichtern. Sie werden auch mit Werteinstellungen, politischen Strömungen und besonderen Ereignissen verbunden“, so der Vorsitzende der AKO, Peter Jordan. Neben dem Geographen Jordan beteiligten sich an der Wahl unter anderem der Germanist Peter Ernst, der Geodät Helmut Meckel, der Linguist Heinz-Dieter Pohl sowie der Geograph Helmut Wohlschlägl.

Die an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angesiedelte AKO versteht sich als Koordinationsgremium aller in Österreich mit geographischen Namen befassten Dienststellen des Bundes und der Länder sowie der zuständigen wissenschaftlichen Institutionen und der Privatkartographie. Das Ziel der AKO ist die Förderung der Standardisierung der geographischen Namen Österreichs im Sinne der Empfehlungen der Vereinten Nationen.

 

Rückfragehinweis

Dipl.-Soz. Sven Hartwig
Leiter Öffentlichkeit & Kommunikation
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