26.04.2017

Salzgewinn treibt Stadtentwicklung

Der Wert des „weißen Goldes“ hat die Entwicklung der ersten europäischen Stadt ermöglicht. Diesen Schluss zieht der bulgarische Archäologe Vassil Nikolov aus den neuesten Funden rund um die prähistorische Salzabbaustätte Solnitsata.

Solnitsata © Vassil Nikolov
Solnitsata © Vassil Nikolov

„Solnitsata“, übersetzt „die Saline“ – der Name einer kupferzeitlichen Siedlung in Ostbulgarien verweist auf ihren Salzreichtum, auf einen Schatz, der ihre Entwicklung geprägt hat. Zeugnis dafür geben ein prähistorischer Salzherstellungskomplex, ein Grubenheiligtum, und eine reich ausgestattete Nekropole nahe der befestigten Siedlung. Ob diese Indizien bereits belegen, dass Solnitsata hinsichtlich seiner soziokulturellen Entwicklung eine Stadt war, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.

Der bulgarische Archäologe Vassil Nikolov unterstützt diese These. Auf Einladung des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie der ÖAW wird er das Thema „Provadia-Solnitsata: vorgeschichtliches Salzgewinnungs- und Stadtzentrum (5500–4200 BC)“ an der ÖAW erörtern. Anhand einer vergleichenden Analyse von Grabungsfunden wird der Experte von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften die Existenz eines urgeschichtlichen Stadtzentrums bei Prowadija in Ostbulgarien belegen.

Weitere Informationen 

 

Termin:
26. April 2017, 17:30 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, OREA-Seminarraum
Hollandstraße 11–13, 5. Stock
1020 Wien

Kontakt:
Dr. Angela Schwab
Tel: +43 1 51581-6101  
Institut für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) der ÖAW