30.01.2023 | Nachwuchspreise

ÖAW-NACHWUCHSPREISE VERLIEHEN

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften würdigt zwölf Nachwuchsforscher:innen für ihre exzellenten Leistungen. Die nächste Wissenschaftsgeneration wird mit insgesamt 48.000 Euro gefördert.

© ÖAW

Mit zahlreichen Wissenschaftspreisen prämiert die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) einmal im Jahr Wissenschaftler:innen, die in einem frühen Stadium ihrer Karriere sind und mit ihren herausragenden Forschungsarbeiten auf sich aufmerksam machen konnten. Die feierliche Überreichung an alle Preisträger:innen findet heuer am 31. Jänner 2023 an der ÖAW in Wien statt. Alle in diesem Rahmen vergebenen Preise sind mit jeweils 4.000 Euro dotiert.

Quantencomputer, Kryptografie und marine Ökosysteme

Der Hans und Walter Thirring-Preis geht an den Physiker Hannes Pichler von der Universität Innsbruck, der sich in seiner Forschung neuen Ansätzen zur Realisierung von Quantencomputern und Quantensimulation widmet. Für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Ziffernentwicklung und der Kryptographie erhält der Mathematiker Lukas Spiegelhofer von der Technischen Universität Wien den Edmund und Rosa Hlawka-Preis für Mathematik.

Die Chemikerin Andrea Auer von der Universität Innsbruck und der Physiker Matthäus Siebenhofer von der Technischen Universität Wien werden für ihre herausragenden Dissertationen mit dem Karl Schlögl-Preis ausgezeichnet. Andrea Auer hat sich darin auf die Untersuchung von klar definierten Fest-Flüssig-Grenzflächen, die für elektrokatalytische Reaktionen relevant sind, beschäftigt. Um neuartige Werkzeuge und Ansätze, mit denen die Verbindung von Sauerstoffaustauschkinetik und Defektchemie erforscht werden, geht es in der Doktorarbeit von Matthäus Siebenhofer.

Den Preis für Paläobiologie bekommt die Geologin Petra Lukeneder von der Universität Wien. Sie wird damit für ihre Forschungen zu marinen Ökosystemen in der Trias ausgezeichnet. Und der Geologe Simon Schorn von der Universität Graz erhält für seine Forschungen an metamorphen Gesteinen, Fluiden und deren Implikation für die chemische und thermische Struktur der Kruste den Walther E. Petrascheck-Preis.

Bevölkerungsalterung, Nationalismus und „Das Wagnis des Scheiterns“

Für seine Monographie „Marseille, Montpellier und das Mittelmeer“, die sich mit der Entstehung des südfranzösischen Fernhandels im 12. und 13. Jahrhundert auseinandersetzt, wird der Historiker Stephan Nicolussi-Köhler von der Universität Innsbruck mit dem Jubiläumspreis des Böhlau Verlages Wien ausgezeichnet. Preisträgerin des Richard G. Plaschka-Preises ist die Historikerin Andreea Kaltenbrunner von der Universität Wien, die für ihre Monographie „Für den Glauben, gegen den Staat. Der Altkalendarismus in Rumänien (1924-1936)“ gewürdigt wird.

Der Gustav Figdor-Preis für Literaturwissenschaft geht an den Germanisten Daniel Ehrmann von der Universität Wien. Damit wird seine Monographie „Kollektivität. Geteilte Autorenschaft und kollaborative Praxisformen 1770-1840“ ausgezeichnet. Preisträgerin des Gustav Figdor-Preis für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ist die Ethnologin Agnieszka Pasieka von der Universität Wien. Sie wird für ihre Forschungen zur extremen Rechten und radikalem Nationalismus in Europa gewürdigt.

Der Theologe David Novakovits von der Universität Wien wurde für seine Dissertation über das „Wagnis des Scheiterns“ mit dem Roland Atefie-Preis an ausgezeichnet. Der Dissertationspreis für Migrationsforschung geht heuer an den Publizisten Nicholas Gailey von der Universität Wien, der die Alterung der Bevölkerung, die Migration und die Abhängigkeitslast in Europa und in den benachbarten Regionen zum Fokus seiner Arbeit gemacht hat.

 

Auf einen Blick

Die Verleihung der Preise an die Nachwuchsforschenden findet am am 31. Jänner 2023 um 17 Uhr im Johannessaal der ÖAW in Wien (Dr. Iganz Seipel-Platz 2) statt.