22.08.2011

Neueste Resultate der Suche nach dem Higgsteilchen

Die CMS-Kollaboration stellte ihre neuesten Resultate der Suche nach dem Higgsboson auf der Lepton Photon Konferenz in Mumbai, Indien, vor. Es ist das einzige vom Standardmodell vorausgesagte noch unentdeckte Teilchen. Wenn es gefunden würde, könnte es erklären, wie Teilchen Masse erhalten. Neue Massenschranken für das Higgsteilchen wurden publiziert. Wenn es existiert, kann es sich nicht mehr lange einer Entdeckung entziehen.

Die CMS-Kollaboration sucht nach dem Higgs-Teilchen in Proton-Proton-Kollisionen am LHC. Mehrere seiner möglichen Zerfallskanäle werden parallel untersucht, insbesondere jene in zwei Photonen, zwei b-Quarks, zwei Tau-Leptonen, zwei W- oder zwei Z-Teilchen. Das Bild einer Kollision zeigt einen möglichen Higgs-Zerfall in zwei Z. Bis jetzt wurden je nach Zerfallskanal zwischen 1,1 und 1,7 inverse Femtobarn an Daten analysiert (ein inverses Femtobarn entspricht etwa 100 Billionen Kollisionsereignissen). Es gibt noch nicht genug Kandidaten, um von einer Entdeckung sprechen zu können. Jedoch kann CMS das Higgs-Teilchen schon in den Massenbereichen von 145 bis 216 GeV/c2, 226 bis 288 GeV/c2 und 319 bis 400 GeV/c2 mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, was man aus dem zweiten Bild ableiten kann. Die schwarze Linie zeigt das gemessene Konfidenzniveau für ein Higgs-Teilchen mit einer angenommenen Masse zwischen 100 und 600 GeV/m2 und dem üblichen Wert von 95% zur Definition eines Ausschlusses. Die grünen und gelben Bänder zeigen die erwartete Streuung dieser Größe für den Fall der Nichtexistenz des Higgs-Teilchens. Die schwarze Linie zeigt das gemessene Konfidenzniveau für ein Higgsboson mit einer angenommenen Masse zwischen 100 und 600 GeV und den üblichen Wert von 95% zur Definition eines Ausschlusses, der hier dem Großteil des Massenintervalls zwischen 145 und 400 GeV entspricht.

Im Massenbereich unter 145 GeV/c2 gibt es allerdings einige interessante Ereignisse, die entweder von einem Higgs-Zerfall oder von Untergrund, der so ähnlich wie ein Signal aussieht, kommen können. Wir erwarten, dass innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate CMS dazu beitragen wird, das Higgs-Teilchen aus seinem Versteck zu holen oder seine Existenz vollkommen auszuschließen.

Details der CMS Analyse (auf englisch) sind hier zu finden: Combination of Higgs Searches (Physics Analysis Summary CMS-PAS-HIG-11-022)