Foto: Gianluca Inguglia; copyright ÖAW
Das Standardmodell der Teilchenphysik beschreibt die grundlegenden Wechselwirkungen und Bestandteile der Materie und sagt insbesondere voraus, dass Leptonen verschiedener Generationen in gleicher Weise wechselwirken. In den letzten Jahren haben allerdings Experimente weltweit Anomalien beobachtet, die darauf hinweisen, dass dem doch nicht so sein könnte und dass es neue Wechselwirkungen geben könnte, die die Lepton-Flavour-Universalität verletzen. Diese neuen Wechselwirkungen könnten auch die Verbindung zwischen gewöhnlicher und Dunkler Materie sein.
Genau diese neuen Wechselwirkungen stehen im Zentrum von Gianluca Inguglias Projekt “InterLeptons” (http://www.interleptons.eu), das diesen Hinweisen mithilfe der Daten des Belle II-Experimentes nachgehen wird. Gianluca Inguglia: “Es ist mir eine große Ehre, ein ERC-Startstipendium zu erhalten. Dies ist sicherlich die höchste Anerkennung für einen Wissenschaftler auf meiner Karrierestufe in Europa. Dank der großzügigen Finanzierung kann ich mein Forschungsteam erweitern, unsere Aktivitäten auf die faszinierendsten Themen der Teilchenphysik ausweiten und Spitzenforschung auf höchstem Niveau betreiben.”
Das Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist seit 2001 am Belle- und danach am Belle II-Experiment beteiligt und hat einen Teil des Vertex-Detektors, den sogenannten Silizium-Vertexdetektor, federführend entwickelt und gebaut. Diese großzügige Förderung ermöglicht HEPHY-Physiker/innen auch bei der physikalischen Auswertung der Belle II-Daten, insbesondere im Hinblick auf die Suche nach Dunkler Materie, in der ersten Reihe mit dabei zu sein.