Mittelalterliches Leben in Aden

Im Mittelalter wurde die Hafenstadt Aden – gelegen am nordwestlichen Rand des Indischen Ozeans – zu einem wichtigen Umschlagplatz für den Fernhandel. Ihre Geschichte zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert ist geprägt vom wirtschaftlichen Aufstieg und Kämpfen um regionale und überregionale Macht. Ab dem 12. Jahrhundert wurde die multiethnische Stadt Teil großer territorialer Staaten unter den islamischen Dynastien der Ayyubiden und später der Rasuliden.

Im Rahmen des Spezialforschungsbereich VISCOM wird die Nahosthistorikerin Roxani Eleni Margariti von der Emory University (Georgia, US) ihre Forschungsergebnisse zum Zusammenleben unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen im mittelalterlichen Aden präsentieren. Unter dem Titel "The Adenis: Local, Regional and Transregional Networks and Allegiances at Yemen's Indian Ocean Hub in the Middle Ages" referiert sie am Freitag, den 15. April 2016 über die Machtverhältnisse mit Blick auf ethnische und religiöse, persönliche und berufliche Zugehörigkeiten. Dabei wird sie den sich überlappenden Interessen der Adenis in unterschiedlichen Netzwerken große Bedeutung beimessen. Weiters wird sie herausarbeiten, wie sich Identitäten und 'Achsen der Zugehörigkeit' geformt und gewandelt haben.

VISCOM – Visions of Community ist eine Forschungskooperation dreier ÖAW-Institute (Institut für Sozialanthropologie, Institut für Mittelalterforschung, Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens) und Forschungsgruppen der Universität Wien. Ziel von VISCOM ist es, die Interaktionen zwischen religiösen und politischen "Vorstellungen von Gemeinschaft" im mittelalterlichen Südarabien, Europa und Tibet zu vergleichen.

Einladung