Thessalien ist zunächst einmal für seine prähistorischen Siedlungshügel, die Magulen, bekannt. Nicht weniger bedeutend aber sind Höhlen und Flachsiedlungen dieser Gegend, die erst seit etwa zwei Jahrzehnten im Blickfeld der Forschung sind. Aktuell kommen beispielsweise mehr und mehr Funde ans Licht, die bedeutsame Einblicke in die Zeit des Übergangs von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsweise bzw. von der überwiegend mobilen zur eher sesshaften Lebensweise geben.
Agathe Reingruber, Archäologin an der Freien Universität Berlin, ist Mitglied eines deutsch-griechischen Forschungsteams, das sich mit Landschaftsnutzung und Populationsdynamik in der Nacheiszeit im Süden des Olymps befasst. Auf Einladung des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie der ÖAW berichtet sie unter dem Titel „Das prähistorische Thessalien zwischen (mesolithischer) Tradition und (neolithischer) Innovation“ über die neuesten Erkenntnisse aus dem Projekt, das den zukunftsweisenden Wandel in der Menschheitsgeschichte – die Wende vom Meso- zum Neolithikum – beleuchtet.