Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Menschenschmuggel oder Hilfe für Asylsuchende zwischen Indonesien und Australien?
Die Debatte über irreguläre Migration Asylsuchender zwischen Indonesien und Australien ist im Transitland Indonesien ein hoch politisiertes Thema. Australien verfolgt eine rigide Abschreckungspolitik, und auch in Indonesien werden Flüchtlingshelfer/innen als Menschenschmuggler verurteilt. Die Ethnologin Antje Missbach hat dieses Problemfeld aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive untersucht. Auf Basis von Gerichtsurteilen und Interviews mit verurteilten Schmugglern ebenso wie mit indonesischen Vollzugsbeamten hat sie Fakten über die Ermöglichung irregulärer Grenzübertritte über das Meer recherchiert. Sie hat die Beweggründe, die Bedingungen, die Abläufe und das komplexe Umfeld dieser Arbeit erforscht.
Bei einer ISA Online Guest Lecture zum Thema „The Criminalisation of People Smuggling: Immobilising Asylum Seekers in Indonesia-Australia“ stellt Antje Missbach die Forschungsergebnisse vor und beleuchtet insbesondere die negativen Folgen der Kriminalisierung von Menschenschmuggel für Asylsuchende, Flüchtlinge und verurteilte Helfer/innen. Darüber hinaus stellt sie den Konnex zu einer größeren Debatte über ausgelagerten Grenzschutz und die Abschottung der Zielländer her. Die Ethnologin Antje Missbach ist Professorin für die Soziologie der globalen/transnationalen Mobilität und Migration an der Universität Bielefeld. Davor hat sie in Freiburg sowie mehrere Jahre in Melbourne geforscht und gelehrt.
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