Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Landesarchäologie Niederösterreich hat im Zuge von Grabungen am Michelberg bei Haselbach/NÖ interessante anthropologische und bioarchäologische Ergebnisse ans Tageslicht gebracht. Rund um die urkundlich erwähnten mittelalterlichen und neuzeitlichen Kirchen dieses Ortes wurden offensichtlich viel mehr Frühgeburten und Säuglingen als Erwachsene begraben.
Margit Berner vom NHM Wien, Herbert Böhm von der Universität Wien und Elisabeth Rammer von der Donau-Universität Krems stellen ihre Befunde in einem Vortrag zum Thema „Kinder – Knochen – Kirchen“ am Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW im Rahmen der Vortragsreihe „Neue Bioarchäologische Forschungen“ vor. An diesem außergewöhnlichen Bestattungsplatz für Kinder fanden die Forscher/innen auch noch Münzen, Tierknochen und andere Kleinfunde, die Einblicke in das Alltagsgeschehen in und rund um die Kirchenbauten geben, die zumindest temporär auch als Wallfahrtsort von hoher regionaler Bedeutung waren.