18.02.2019

Islam, Recht und Aktivismus

Der Anthropologe Jean-Michel Landry präsentiert Forschungsergebnisse zu Familienrecht, Islam und Kampagnen gegen traditionell motivierte Zuweisungen des Sorgerechts. Er zieht seine Schlussfolgerungen aus der Analyse der unterschiedlich erfolgreichen sunnitischen bzw. schiitischen Kampagnen.

© Wikimedia/CC BY-SA 3.0/Sayedrm
© Wikimedia/CC BY-SA 3.0/Sayedrm

Im Libanon gibt es im Zusammenhang mit dem Familienrecht eine heftig geführte Diskussion um die Zuweisung des Sorgerechts. Die Kontroverse entzündet sich nicht zuletzt daran, dass diese traditionellerweise die Väter erhalten. Legaler Aktivismus gegen bestimmte von der Scharia abgeleiteten Normen war in der vergangenen Dekade nur dann erfolgreich, wenn er sunnitisch – nicht aber, wenn er schiitisch – organisiert war.

Der Vergleich von Kampagnen für eine Stärkung säkularer Normen im Familienrecht, die von Gruppierungen mit sunnitischem bzw. schiitischem Huntergrund betrieben wurden, verrät Wesentliches über die Verschränkung der religionsbasierten und säkularen Gesetzgebung im Nahen Osten, wie Jean-Michel Landry an der ÖAW erläutert. Der Anthropologe von der McGill University in Kanada beleuchtet das kontrovers diskutierte Feld bei einer ISA Regional Guest Lecture zum Thema „Islam, Law and Activism in Lebanon“.

Einladung

 

Termin:
18. Februar 2019, 16:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Sozialanthropologie
Hollandstraße 11-13, Seminarraum
1020 Wien

Kontakt:
Dr. Maria-Katharina Lang  
T: + 43 1 51581-6458  
Institut für Sozialanthropologie (ISA) der ÖAW