10.11.2016

Himmlische Geometrie

Der Wissenschaftshistoriker Mathieu Ossendrijver gibt im Rahmen einer CeMM SMART Lecture ein faszinierendes Beispiel antiker babylonischer Astronomie sowie heutiger interdisziplinärer Forschung.

Keilschriftfragment mit astronomischen Berechnungen. © Mathieu Ossendrijver, HU/CC BY-SA 3.0
Keilschriftfragment mit astronomischen Berechnungen. © Mathieu Ossendrijver, HU/CC BY-SA 3.0

Manchmal gelingt es, faszinierende Brücken zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu schlagen. Ein Beispiel gibt Mathieu Ossendrijver, Professor für Wissenschaftsgeschichte der Antike an der Humboldt-Universität, Berlin, wenn er bei der nächsten CeMM SMART Lecture über „Stars over Babylon. Geometrical methods of the ancient astronomers” spricht. Seine Forschung verbindet Geistes- sowie  Naturwissenschaften und Kunst und zeigt, wie früh sich die Menschheit wissenschaftlich betätigt hat. Er entdeckte beispielsweise, wie babylonische Astronomen die Bahn von Planeten mit geometrischen Methoden berechnet haben. Die antiken „Sterndeuter“ haben zu diesem Zweck eine Art Zeit-Geschwindigkeits-Diagramm verwendet, das sie in Keilschrifttafeln dokumentierten. Diese Berechnungsmethode stellt übrigens eine Vorstufe zur Infinitesimalrechnung dar, die in Europa erst mehr als 1400 Jahre später  „wiedererfunden“ wurde.

Das CeMM - Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW möchte mit der aktuellen Vorlesungsreihe – SMART steht für Science, Medicine, Art, Research, Technology – ein Zeichen für Interdisziplinarität setzen und sowohl die wissenschaftliche Community als auch interessierte Laien für Kultur- und Forschungsthemen begeistern.

Einladung, Anmeldung: www.cemm.at/SMART

 

Termin:
10. November 2016, 18:00 Uhr

Ort:
CeMM, Lecture Hall, 8. Stock
Lazarettgasse 14, AKH BT 25.3
1090 Wien

Kontakt:
Eva Schweng, MAS 
Tel: +43 1 40160-70 051
CeMM - Forschungszentrum für Molekulare Medizin GmbH der ÖAW