Manchmal gelingt es, faszinierende Brücken zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu schlagen. Ein Beispiel gibt Mathieu Ossendrijver, Professor für Wissenschaftsgeschichte der Antike an der Humboldt-Universität, Berlin, wenn er bei der nächsten CeMM SMART Lecture über „Stars over Babylon. Geometrical methods of the ancient astronomers” spricht. Seine Forschung verbindet Geistes- sowie Naturwissenschaften und Kunst und zeigt, wie früh sich die Menschheit wissenschaftlich betätigt hat. Er entdeckte beispielsweise, wie babylonische Astronomen die Bahn von Planeten mit geometrischen Methoden berechnet haben. Die antiken „Sterndeuter“ haben zu diesem Zweck eine Art Zeit-Geschwindigkeits-Diagramm verwendet, das sie in Keilschrifttafeln dokumentierten. Diese Berechnungsmethode stellt übrigens eine Vorstufe zur Infinitesimalrechnung dar, die in Europa erst mehr als 1400 Jahre später „wiedererfunden“ wurde.
Das CeMM - Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW möchte mit der aktuellen Vorlesungsreihe – SMART steht für Science, Medicine, Art, Research, Technology – ein Zeichen für Interdisziplinarität setzen und sowohl die wissenschaftliche Community als auch interessierte Laien für Kultur- und Forschungsthemen begeistern.
Einladung, Anmeldung: www.cemm.at/SMART