14.03.2018

Für die Medizin am Limit der Zeit

Lichtblitze, die nur Attosekunden lang sind, machen es möglich, ultraschnelle Phänomene in Atomen in Echtzeit zu verfolgen. Was diese Technologie für die Medizin bringen kann, erklärt der Physiker Ferenc Krausz bei einer Schrödinger Lecture an der ÖAW.

Momentaufnahme der Erzeugung von Attosekunden-Lichtblitzen © Thorsten Naeser, LAP
Momentaufnahme der Erzeugung von Attosekunden-Lichtblitzen © Thorsten Naeser, LAP

Um schnelle Vorgänge in guter Auflösung erkennen zu können, benötigt man kurze Belichtungszeiten. Für die Bewegung von Elektronen bedeutet das, Lichtpulse im Attosekunden-Bereich, also Milliardstel von Milliardstel Sekunden, generieren zu müssen. Dafür bekommt man aber nie dagewesene Einblicke in den Mikrokosmos – in chemische, biologische und informationstechnologische Prozesse.

Ferenc Krausz, Pionier der Attosekundenphysik, führt bei seiner Schrödinger Lecture zum Thema „Am Limit der Zeit: Von der Physik zur Medizin“ in diese Atto-Welt ein und erklärt, wie diese Lichtblitz-Messungen kleinste Veränderungen in der molekularen Zusammensetzung von Blut erkennen lassen und so Rückschlüsse auf die Gesundheit erlauben.

Die insgesamt fünf Schrödinger Lectures 2017/2018 sind aktuellen Themen der Physik gewidmet: ultrakalten Gasen, den Herausforderungen des Klimawandels, Attosekunden in der medizinischen Messtechnik und Anwendungen der Quantentechnologie in der Biowissenschaft. Die Lecture-Reihe wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Wien veranstaltet. In Kooperation mit dem Stadtschulrat für Wien präsentieren und diskutieren die Vortragenden ihr Thema am nächsten Tag im Rahmen einer „Junior Academy“ mit Schüler/innen an einer Wiener Schule.

Gesamtprogramm

naturwissenschaftliche Lectures an der ÖAW

 

Termin:
14. März 2018, 17:30 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Festsaal
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
1010 Wien

Kontakt:
Dr. Marianne Baumgart
Tel: +43 1 51581-1290
Aktuariat