Nach dem Untergang des römischen Reichs bildete sich in Europa nie wieder ein Staat von vergleichbarer Größe und Dominanz. Langfristig erwies sich dieser Umstand als eine ganz zentrale Voraussetzung für modernes Wirtschaftswachstum, die Industrielle Revolution und die globale Hegemonie westlicher Mächte.
Walter Scheidel, Historiker an der Stanford University, geht in seinem Vortrag zum Thema „Flucht aus Rom. Der Bruch mit der Antike und die Entstehung der modernen Welt“ an der ÖAW der Frage nach, warum eine Reichsbildung im römischen Ausmaß damals funktioniert hat, sich in Europa aber nicht wiederholen ließ. Darüber hinaus analysiert er, wie die Weichen im westlichen Mittelalter auf wirtschaftliche Vormacht ausgerichtet wurden.