15.11.2017

Feuerfeste Bioarchive

Jahrtausendealte Zähne und Knochen halten – dank hochsensitiver bioarchäologischer Methoden – selbst nach Brandbestattung noch individuelle Informationen bereit. Ein Workshop an der ÖAW diskutiert, wie die neuen Möglichkeiten das Bild der Vorzeit ergänzen und bisweilen korrigieren können.

Mikrostruktur eines Zahnes nach Feuereinwirkung © OREA
Mikrostruktur eines Zahnes nach Feuereinwirkung © OREA

Was früher wenig aussagekräftige Knochen- und Zahnreste nach einer Einäscherung waren, hält heute – dank naturwissenschaftlicher Analysemethoden – Informationen über Personen aus der Bronzezeit bereit. Mit dem neuen Wissen über das Alter, Geschlecht, Perioden außergewöhnlicher Belastung der Personen, oder auch über die Jahreszeit ihres Todes, lassen sich bisher gängige Vorstellungen zu prähistorischen Kulturen überprüfen.

Ein Workshop am Institut für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) der ÖAW diskutiert die neuen Möglichkeiten im Hinblick auf ein Gesamtbild der Späten Bronzezeit in Europa. „New Approaches to Burnt Human Bones and Teeth“ wird vom Team des ERC-Projekts über prähistorische Mutterschaft und das Urnfield Culture Network mitorganisiert. Gemeinsames Ziel ist es, die zur Verfügung stehende methodische Vielfalt bestmöglich einzusetzen.

Der Workshop beginnt mit einem Vortrag von Estella Weiss-Krejci zum Thema „Fuel for Thought: Thermal Modification of the Corpse in Cross-Cultural Perspective“, in dem sich die OREA-Forscherin mit den kulturellen Beweggründen von Brand- und Erdbestattung auseinandersetzt.

Weitere Informationen zum Workshop

 

Termin:
15. bis 16. November 2017

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, OREA-Seminarraum
Hollandstraße 11–13, 5. Stock
1020 Wien

Kontakt:
Dr. Angela Schwab
Tel: +43 1 51581-6101  
Institut für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) der ÖAW