Alexander Bogner vom Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW ist einer der drei Preisträger der „ÖAW-Preisfrage: Antworten auf…
Epigraphie Süd- und Südostasiens – gestern und heute

Grundlegende Arbeiten des Indologen Johann Georg Bühler markieren den Start der Epigraphie Süd- und Südostasiens als Wissenschaftsdisziplin. Heute stellt sich das Fach den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. Im Rahmen der nächsten "Georg Bühler Lecture" der ÖAW beleuchten zwei Expert:innen, Annette Schmiedchen und Arlo Griffiths, das Fach aus historischer und aktueller technologischer Perspektive.
Annette Schmiedchen, Expertin für Sanskrit Epigraphie und vormoderne Geschichte Indiens an der Humboldt-Universität zu Berlin, wird am Beispiel zweier indischer Dynastien des 5. bis 8. Jahrhunderts bzw. des 8. bis 10. Jahrhunderts auf die etwa 140-jährige Forschungsgeschichte der Epigraphie in Indien eingehen. In "Looking back on 140 years of Maitraka and Rāṣṭrakūṭa epigraphy" wird sie insbesondere die prägenden Leistungen Bühlers zu den Inschriften der Maitraka- und Rāṣṭrakūṭa-Dynastien herausarbeiten.
Die Weiterentwicklung des Fachs nimmt Arlo Griffiths von der Ecole française d'Extrême-Orient, Paris, mit "Looking forward to a digital database of South and Southeast Asian Epigraphy" in den Blick. Am Beispiel von Bühlers Studien zur epigraphischen Poesie und der Prakrit-Epigraphie – dabei handelt es sich um Texte, die der gesprochenen Sprache von breiten Bevölkerungsschichten ähnlich sind – wird er den Aufbau einer Datenbank der Süd- und Südostasiatischen Epigraphie vorstellen.
Die „Georg Bühler Lectures” der ÖAW würdigen das weitreichende Vermächtnis des Indologen und Epigraphikers durch insgesamt sechs Vortragende, die besondere Leistungen auf den von Bühler bearbeiteten Feldern erbracht haben. Georg Bühler (1837-1898) hat das Feld für eine blühende Tradition der Südasienkunde in Wien bereitet. Er nahm hier 1881 seine wissenschaftlichen Tätigkeiten auf. Durch sein breites Wirken als Professor für altindische Philologie und Altertumskunde an der Universität Wien und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien trug er wesentlich dazu bei, die Bedeutung der Südasienkunde im weiteren Kontext von Archäologie, Kunstgeschichte, Orientalistik und vergleichender Sprachwissenschaft sichtbar zu machen.