Do, 16.02.2023 14:00

Ein neues Modell der Planetenentstehung

Anders Johansen, Professor am Lund Observatory in Schweden, stellt beim IWF-Colloquium der ÖAW in Graz ein ganz neues theoretisches Modell vor, wie terrestrische Planeten durch die Akkretion von Kieselstein großen Teilchen in der protoplanetaren Scheibe innerhalb von 3-5 Millionen Jahren entstehen.

© Kennet Ruona, Schwedische Akademie der Wissenschaften
© Kennet Ruona, Schwedische Akademie der Wissenschaften

Bisher ging man davon aus, dass terrestrische Planeten durch Kollisionen zwischen Protoplaneten entstehen, die meist erst nach der Auflösung der protoplanetaren Scheibe in Zeiträumen von 30-100 Millionen Jahren stattfinden. Der Astronom Anders Johansen vom Lund Observatory in Schweden stellt beim Colloquium des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW ein neues theoretisches Modell vor.

Bei diesem Modell entstehen terrestrische Planeten durch das Aufsammeln von Kieselstein großen Teilchen in der protoplanetaren Scheibe innerhalb von 3-5 Millionen Jahren. Anders Johansen wird in seinem Vortrag zum Thema "Rapid accretion of rocky planets and the outgassing of their first atmospheres" die physikalischen Prozesse erörtern, die zum Aufschmelzen der wachsenden Planeten und zur Entstehung von tiefen Magma-Ozeanen führen, und wie sich flüchtige Stoffe wie Wasser, Kohlenstoff und Stickstoff verteilen. Mit der darauffolgenden schnellen Kristallisation des Magmaozeans und dem Ausgasen der ersten Atmosphäre könnte dieses Modell zeigen, wie die atmosphärische Zusammensetzung junger Planeten der Schlüssel zum Verständnis der Entstehung des Lebens ist.

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Neuer Termin:
16. Februar 2023, 14:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Institut für Weltraumforschung
Schmiedlstraße 6
8042 Graz

Kontakt:
Mag. Alexandra Scherr
T: +43 316 4120-414
Institut für Weltraumforschung der ÖAW