Alexander Bogner vom Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW ist einer der drei Preisträger der „ÖAW-Preisfrage: Antworten auf…
Ein kreatives Jahrtausend

Für die Erforschung der Neolithisierung stand lange Zeit die Levante im Vordergrund. Dort war das Sesshaftwerden und der Beginn der Landwirtschaft ein lang dauernder Prozess, der keine scharfe Trennlinie zwischen der Zeit davor und danach hinterließ. Anders im Zagros-Gebirge im Iran. Auf erste Untersuchungen Ende der 1950er Jahr richtet sich das Augenmerk der Archäolog/innen nun wieder dorthin – nicht zuletzt deshalb, weil sich der Übergang von der letzten Phase der Eiszeit, der Jüngeren Dryas, hin zum Holozän sehr deutliche abzeichnet.
Auf Einladung des Österreichischen Archäologischen Instituts der ÖAW stellt Hojjat Darabi, Archäologe an der Razi University of Kermanshah, Iran, aktuelle Forschung zum Beginn des Neolithikum im zentralen Zagros-Gebirge vor. In seiner hybrid gehaltenen Lecture zum Thema „The creative millennia: transition to the Neolithic in the central Zagros” fokussiert er vor allem auf die Fundplätze Golan, Sheikhi Abad, Asiab und Ganj Dareh, die nahelegen, dass sich die Umweltbedingungen vor knapp 12.000 Jahren verbesserten. So ist es zu verstehen, dass sich lokale Gemeinschaften vom 9. bis zum 8. vorchristlichen Jahrtausend mehr und mehr auf niederschwellige Nahrungs-Produktion und somit auf Vorläufer von Kulturpflanzen und Haustieren verlassen konnten.