Welche Herausforderungen müssen Menschen im Weltraum meistern? Beim ÖAW Christmas Talk spricht Katia Wagner von Krone TV mit der…
Ein differenzierter Blick auf die Wiener Völkerkunde

Vor 1938 galt Wien als Metropole der Völkerkunde. Mit dem „Anschluss“ Österreichs durch das sogenannte Dritte Reich wurde die Wiener Völkerkunde grundlegend umgebaut. Die Verstrickungen des Fachs in das NS-Herrschaftssystem werden in einer mehrbändigen Publikation im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) jetzt aus neuen Blickwinkeln beleuchtet. Die Herausgeber, die Kultur- und Sozialanthropologen Andre Gingrich und Peter Rohrbacher, dokumentieren in „Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938–1945). Institutionen, Biographien und Praktiken in Netzwerken“ das Ausmaß der Beteiligungen an verbrecherischen Aktivitäten ebenso wie den Widerstand von Völkerkundler/innen dagegen. Besonderes Augenmerk legen sie auf die Herausarbeitung feiner Nuancen innerhalb der manchmal fließenden Übergänge zwischen Anpassung und Widerstand.
Im Rahmen der Online-Präsentation werden die Autoren – Andre Gingrich ist wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und langjähriger Direktor des Instituts für Sozialanthropologie (ISA) der ÖAW – und Peter Rohrbacher, PostDoc am ISA, über das fach- und zeitgeschichtliche Werk diskutieren und für Fragen zur Verfügung stehen.