Brücken, Staumauern oder auch Autoreifen auf Asphalt: Die Anforderungen an technische Materialien sind enorm, denn Fehler hätten meist katastrophale Auswirkungen. Um trotz allem effizient bauen und entwickeln zu können, ist es notwendig, das mechanische Verhalten von Baustoffen und anderen industriellen Massenprodukten mathematisch zu modellieren.
Laura de Lorenzis, Professorin für Angewandte Mathematik an der TU Braunschweig, erarbeitet solche Modelle. Dabei ist es wichtig, alle Eigenschaften eines Materials von der Nano- bis zur Mega-Ebene im Auge zu behalten. Als Vortragende einer Viktor Kaplan Lecture an der ÖAW erklärt sie, wie man vorausberechnen kann, wie Materialien „ermüden“ und dann nicht mehr die gewünschte Flexibilität und Dauerhaftigkeit aufweisen. Unter dem Titel „Numerische Mechanik komplexer Materialien: von nano bis mega“ wird sie die mathematische Herangehensweise erläutern und anhand von Beispielen – wie etwa Betontragwerken oder Autoreifen auf Asphalt – veranschaulichen.
Die insgesamt sechs Viktor Kaplan Lectures 2016/2017 sind aktuellen Themen der Ingenieurwissenschaften gewidmet: von Bauphysik, Automatisierung und Robotik, Informatik bis hin zu Biomedizinischer Technik. Die Lecture-Reihe wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Wien veranstaltet. In Kooperation mit dem Stadtschulrat für Wien präsentieren und diskutieren die Vortragenden ihr Thema am nächsten Tag im Rahmen einer „Junior Academy“ mit Schüler/innen an einer Wiener Schule.
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