Do, 15.12.2022 19:30

Die Archäologie dekolonialisieren

Yannis Hamilakis und Raphael Greenberg erörtern bei einem Vortrag an der ÖAW, welche Aspekte der archäologischen Theorie und Praxis nach wie vor Ausdruck einer kolonialen Haltung sind, und was das für Europäer:innen bedeuten könnte, die im östlichen Mittelmeerraum arbeiten.

Erkundungsreise nach Kleinasien, um einen geeigneten Ort für Ausgrabungen zu finden © American School of Classical Studies at Athens Archives, Carl W. Blegen Papers

Die beiden Archäologen Raphael Greenberg von der Tel-Aviv University und Yannis Hamilakis von der Brown University, Rhode Island, haben sich intensiv mit der anhaltenden kolonialen Praxis der Archäologie und des öffentlichen Engagements in Griechenland und Israel befasst. In ihrem vor kurzem bei Cambridge University Press erschienen Buch „Archaeology, Nation, and Race“ verweisen sie insbesondere auf die kryptokolonialen Ursprünge und die anhaltende Resonanz der Konzepte von Reinheit und Rassenunterscheidung in der Arbeit einheimischer wie auch ausländischer Archäolog:innen.

Die Verflechtungen von Archäologie, Nation und Rasse werden Raphael Greenberg und Yannis Hamilakis auch bei einem Vortrag des Österreichischen Archäologischen Instituts der ÖAW mit dem Titel "Die Idee einer nicht-kolonialen Archäologie im östlichen Mittelmeerraum" thematisieren. Es geht ihnen dabei darum den Dialog zur Frage, was Archäolog:innen tun müssen, um ihre Praxis und ihr Denken zu dekolonisieren, und welche Auswirkungen dies für Europäer:innen haben könnte, die im östlichen Mittelmeerraum arbeiten. Greenberg und Hamilakis geben Einblick in ihre Lernprozesse bei der archäologischen Feldarbeit und weisen darauf hin, wo es nötig ist, Macht und Privilegien aufzugeben.

Einladung

Informationen

 

Termin:
15. Dezember 2022, 19:30 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Hollandstraße 11-13, 1. Stock, Seminarraum
1020 Wien

Kontakt:
Thomas Schwarnthorer, BA, BSc
T: +43 1 51581-4147
Österreichisches Archäologisches Institut der ÖAW