Die Privilegien der Könige Kastiliens und Leóns wurden seit der Mitte des 12. Jahrhunderts durch besonders gestaltete Symbole gegenüber anderen königlichen Urkunden ausgezeichnet. Zeitgenössische Rechtsbücher begründen dies mit dem Inhalt und besonderen Geltungsanspruch von Privilegien. Doch nur ein einziges Privileg erhält zudem eine Miniatur: Es ist das Privileg von König Sancho IV. für die Kathedrale von Toledo 1285, in dem er diese als Grabstätte bestimmt.
Susanne Wittekind, Kunsthistorikerin an der Universität zu Köln, hat sich eingehend mit der Bedeutung dieses Privilegs und seiner künstlerischen Gestaltung vor dem zeitpolitischen Hintergrund beschäftigt. Auf Einladung des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW stellt sie ihre Forschungsergebnisse in einem Vortrag zum Thema „Das illuminierte 'Testament' König Sanchos IV. von Kastilien-León (1285)“ vor.