Die taiwanesische Intellektuelle Lung Ying-tai gibt bei einer Veranstaltung an der ÖAW einen Einblick ins taiwanesische Leben, das…
Tanzen für Hideyoshi

Im Jahr 1604 richtete die Familie des verstorbenen und inzwischen zur Shinto-Gottheit erhobenen Toyotomi Hideyoshi ein einwöchiges Fest aus, das neue Maßstäbe für propagandistische Großveranstaltungen im frühmodernen Japan setzte. Die Feierlichkeiten wurden im Auftrag der Toyotomi in Wort (einer Chronik) und Bild (einem Stellschirmpaar) für die Nachwelt festgehalten und darüber hinaus in zahlreichen Tagebüchern beschrieben.
Anton Schweizer, Professor an der Kyushu University in Fukuoka, Japan, widmet sich in einem Vortrag am Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW zum Thema "Tanzen für Hideyoshi: Das Toyokuni-Fest von 1604 als politische Propaganda" insbesondere den Rundtänzen (fūryū odori), die an einem der zentralen Festtage von fünf Kyotoer Nachbarschaftsverbänden aufgeführt wurden. Für den Experten für ostasiatische Kunst- und Architekturgeschichte stehen die historischen Bezüge des performativen Genres zur Heian- (794–1185) und Bürgerkriegszeit (1467–1568) sowie der auffällige Einbezug von Tänzern in europäischen Kostümen im Vordergrund. Er interpretiert Fest und Tänze als integrale Bedeutungsträger politischer Ikonografie zur Zeit des angespannten Machtkampfes zwischen den Toyotomi und den Tokugawa.
Anmeldung für die Teilnahme vor Ort bis 20. Juni 2023 per Mail an office.ikga(at)oeaw.ac.at
Anmeldung für die Online-Teilnahme Sie erhalten anschließend die Zugangsdaten per E-Mail.