Taphonomie und Pathologie. Beispiele aus der archäologischen Forschung
»Taphonomie und Pathologie. Beispiele aus der archäologischen Forschung«
Julia Gresky | Deutsches Archäologisches Institut, Referat für Naturwissenschaften, Zentrale-ZWA, Zentrale, Anthropolgie
Taphonomische Veränderungen betreffen den Körper eines Menschen vom Tod bis zu seinem Auffinden. Am Beispiel neolithischer Skelette aus Göbekli Tepe, Osttürkei, wird sichtbar, wie taphonomische Veränderungen Hinweise auf den Umgang mit den Toten vor mehr als 10.000 Jahren geben können.
Menschliche Knochen verraten viel über das Leben der Menschen in der Vorgeschichte. Sehr sichtbare Veränderungen treten bei spezifischen Infektionskrankheiten, wie beispielsweise der Syphilis auf. Ein aktueller Fund einer Treponematose bei zwei Individuen aus dem byzantinischen Olympia bietet einen neuen Anstoß zur Diskussion der Ursprünge verschiedener Syphilisformen.
Versteckte Veränderungen sind zwar im Aussehen weniger spektakulär aber ebenso spannend: Kleine fibro-ossäre Läsionen vor allem im Geschichtsbereich des Schädels sind in den klinischen Berichten bisher unterrepräsentiert. Paläopathologische Untersuchungen können viel zu ihrer Erforschung und damit auch zu klinischen Fragen beitragen.