Leistungsziele für Produktionsprozesse

Leistungsziele (Performance Targets) sind im Rahmen des Aktionsplans für Umwelttechnologien (ETAP) Indikatoren für ein Innovationssystem, das die Verbesserung der Umweltwirkungen von Produkten und Produktionsprozessen zum Ziel hat. Definierte Leistungsziele für Produktions-Prozesse sollen ein klares Signal für Entwickler und Nutzer setzen. Der Fokus der Leistungsziele ist die Schaffung eines Marktes für innovative Prozesse mit verbesserter Umweltwirkung gegenüber vorhandenen Technologien. Setzen, Implementieren und Messen der Leistungsziele ist deshalb direkt mit der Innovationspolitik für Umwelttechnologien verknüpft.

Ziel des Projektes war es, einen Beitrag zum Konzept der Performance Targets zu leisten. Untersuchungsgegenstände waren dabei einerseits Rahmenbedingungen für die Setzung von Leistungszielen wie z. B. bereits bestehende gesetzliche Regelungen, oder die Struktur der gewählten Beispielsektoren aus der Industrie (Zement-, Eisen und Stahl-, Papier- sowie Textilindustrie). Andererseits sollten erste Empfehlungen für die Hauptcharakteristika der Leistungsziele wie Aggregationsgrad, Implementierungslevel und Zeitskala von Leistungszielen gegeben sowie mögliche Monitoringmaßnahmen vorgeschlagen werden.

Die Arbeit wurde mittels Literaturrecherche, Experteninterviews und Akteurworkshops durchgeführt. Generell lässt sich sagen, dass die meisten Umweltprobleme bereits gesetzlich geregelt sind. Als mögliche Größen für die Setzung von Leistungszielen haben sich höher aggregierte Gruppen oder Bündel von Umweltproblemen wie zum Beispiel Ressourceneffizienz gezeigt.

Die Untersuchung der vier Sektoren führte zu den folgenden Ergebnissen:

  • Es gibt keinen allgemeinen, optimalen Aggregationsgrad für Leistungsziele. Hoch aggregierte Leistungsziele müssen jedenfalls zur besseren Verständlichkeit in niedrigere Levels "übersetzt" werden.
  • Das Ziel sollte eine Implementierung auf EU-Ebene sein, die jedoch nationale Besonderheiten berücksichtigt. Der Zeithorizont hängt unter anderem von den Investitionszyklen der betroffenen Sektoren ab und sollte mit deren Vertretern sorgfältig geplant werden. Monitoring kann sowohl intern (sektor- oder betriebsintern) als auch extern (Behörde) vorgenommen werden. Eine Kombination dieser beiden Möglichkeiten erscheint am effizientesten.
  • Neue Ziele wie zum Beispiel die Verbesserung der Ressourceneffizienz sind schwieriger in bestehende Strukturen zu implementieren als gängige Umweltziele wie verbesserte Energieeffizienz oder Verringerung von Emissionen.
  • Das Setzen von Leistungszielen allein bringt noch keine Ergebnisse. Dynamische Mechanismen wie eine dauernde Aktualisierung der Ziele müssen mit (ökonomischen) Anreizen verbunden werden. Die Durchsetzung des Konzeptes sollte durch die Kombination von Performance Targets mit anderen Maßnahmen wie Benchmarking oder ökologischer Beschaffung unterstützt werden.
  • Die Einbeziehung relevanter Akteure in den Prozess der Zielformulierung und -setzung ist für den Erfolg des Konzeptes von größter Wichtigkeit.

Das Konsortium dieses IPTS-Projekts bestand aus UBA-Wien (Österreich), TNO/STB (Niederlande), GMV/IVL (Schweden); das ITA war Konsortialführer.

Laufzeit

04/2005 - 04/2006

Kontaktpersonen