Die Arbeitsgruppe Kulturlandschaft und Landnutzung widmet sich durch Grundlagenforschung und angewandte Forschung der morphogenetischen und perzeptuellen Analyse von Mensch-Umwelt-Beziehungen, die in besonderem Maße durch globale, regionale und lokale Veränderungen der Gesellschaft beeinflusst werden. Ein besseres Verständnis dieser Beziehungen ist entscheidend, um den Fortbestand von Gebirgen als lebenswerte Räume mit ihren natur- und kulturräumlichen Besonderheiten langfristig zu sichern und so eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Im Mittelpunkt des Interesses stehen physische, demographische und kulturelle Prozesse, damit verbundene Konsequenzen für die menschliche Landnutzung sowie deren Wechselwirkungen mit Kulturlandschaften.

Die interdisziplinäre Anwendung von quantitativen und qualitativen Methoden auf unterschiedlichen Maßstabsebenen sowie die diachronische Betrachtung längerer Zeiträume erzeugen System- und Zielwissen über die Genese und künftige Entwicklung von Kulturlandschaft und Landnutzung in Gebirgsregionen und erlauben die Ableitung praxisrelevanter Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger zum Beispiel in Kulturinstituten, Landwirtschaftsbetrieben, Tourismusdestinationen und Schutzgebieten. Die transdisziplinäre Anwendung von ko-kreativen Methoden generiert zudem Zielwissen gemeinsam mit nichtwissenschaftlichen Interessensgruppen.

Über die europäischen Alpen hinaus, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe im Sinne der vergleichenden Gebirgsforschung auch mit außeralpinen Gebirgen im Globalen Norden und Süden. Ihre Mitglieder fungieren dabei als Kontaktpunkte für die kulturlandschafts- und landnutzungsrelevanten Netzwerken der Permanent European Conference for the Study of the Rural Landscape (PECSRL), des International Partnership for the Satoyama Initiative (IPSI) und der Commission on Mountain Studies der International Geographical Union (IGU).