Changing debris cover on Eastern Alpine glaciers: Quantification and hydrological impacts

Sowohl Klimabeobachtungen als auch Klimaszenarien zeigen in den letzten Jahren weltweit einen Temperaturanstieg. Im Alpinen Raum ist dieser Anstieg annähernd doppelt so hoch wie im globalen Mittel, was sich unter anderem in starken Veränderungen auf Gletschern und Permafrostböden in den Alpen bemerkbar macht. Der massive Gletscherrückzug in den vergangenen Jahrzehnten ist die sichtbarste Evidenz des Klimawandels im Hochgebirgsraum, und hat erhebliche Auswirkungen auf Hochgebirgsabflüsse. Mit Gletscherschwund und zunehmender Steinschlagaktivität sammeln sich Schutt und Geröllablagerungen an den gegenwärtigen Gletscherzungen an. Dies reduziert teilweise die Eisablation und begünstigt die Eisspeicherung unter dem Schutt.

Es wird angenommen, dass dieser Schutt, sobald er im Gletschervorfeld abgelagert ist, in hohem Maße für den Transport im Gletscherbach zur Verfügung steht. Im Allgemeinen sind Gebiete im Übergang von glazialen zu nicht-glazialen Bedingungen sehr instabil und anfällig für Erosion über einen großen Bereich von Abflüssen, insbesondere jedoch für den Export von Sedimenten im Fall von Starkniederschlagsereignissen.

Im Rahmen des Hidden.ice-Projekts werden die hydrologischen Auswirkungen von Gesteinsablagerungen auf der Gletscheroberfläche in der Übergangszone von Gletschereis zu proglazialen Gebieten in Österreich untersucht.

Zunächst wird in dem Projekt eine österreichweite Kartierung von supraglazialen Geröll und die Untersuchung von Hotspots mit zunehmender Schuttbedeckung durchgeführt. Eine detaillierte Studie zur Ablagerung und Remobilisierung von Sedimenten durch fluvialen Transport wird am LTER-Standort Jamtalferner durchgeführt. Dabei werden die Ergebnisse einer hydraulischen Modellierung der potentiellen Transportkapazität von Sedimenten in Gletscherflüssen, die Analyse der Korngrößenverteilung auf der Gletscheroberfläche und im proglazialen Bereich, und die Berechnung von Volumsänderungen der Sedimentkörper von UAV-basierter Photogrammetrie miteinander verbunden. Darüber hinaus wird durch die Untersuchung der historischen Entwicklung des Gerinnes das Wissen über die zeitliche Entwicklung von sediment-reichen, proglazialen Zonen erweitert.

Das Hidden.ice-Projekt nutzt fortlaufende Verbesserungen der zeitlichen und räumlichen Auflösung von Fernerkundungsdaten von verschiedenen Plattformen (Satelliten, Flugzeug-gestützt, UAV-basiert). Im Rahmen dieser Studie werden insbesondere die Monitoring-Möglichkeiten des etablierten LTER-Standortes Jamtalferner in Wert gesetzt sowie erweitert.