Glacier-Headwall Interaction and its Influence on Rockfall Activity

Fördergeber: ÖAW ESS call

Laufzeit: 04/2017–03/2020 

Projektleiter: Kay Helfricht (IGF), Markus Keuschnig (GEORESEARCH)

Projektpartner: GEORESEARCH Forschungsgesellschaft mbHTechnische Universität MünchenETH ZürichUniversität Salzburg

Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird der Klimawandel in Österreich zu einer Verringerung der Gletschergebiete auf weniger als 20% ihrer heutigen Fläche führen. Eisfrei gewordene Karrückwände sind besonders häufig von Steinschlägen und Felsstürzen betroffen. Trotz ihrer Bedeutung als zunehmender Risikofaktor ist wenig über die im Übergangsbereich Gletscher-Felswand ablaufenden thermischen, mechanischen und hydrologischen Prozesse bekannt. Systemische in-situ Messungen stabilitätsrelevanter Parameter liegen bis dato nicht vor. Diese sind aber notwendig für ein verbessertes Verständnis von Steinschlägen/Felsstürzen aus glazialen Rückwänden sowie der langfristigen geomorphologischen Entwicklung vergletscherter Einzugsgebiete.

Das Projekt GlacierRocks plant die Errichtung eines weltweit einzigartigen Monitorings zur langfristigen Beobachtung stabilitätsrelevanter Prozesse in Randkluftsystemen. Basierend auf den gewonnenen Monitoringdaten verfolgt GlacierRocks drei Hauptziele: (1) Verbesserung des Verständnisses der vorbereitenden Faktoren von Steinschlägen/Felsstürzen und der verbundenen geomorphologischen Langzeitentwicklung glazialer Karrückwände, (2) Analyse der glazialen Nährgebietsdynamik im Bereich der Rückwände, (3) Abschätzung des gegenwärtigen und zukünftigen Gefahrenpotenzials gletschernaher Steinschläge/Felsstürze auf regionaler Skale. Der zur Untersuchung der drei Systemkomponenten Felswand, Gletscher, Randkluft gewählte systemische, interdisziplinäre Ansatz erlaubt die kontinuierliche Überwachung von Felstemperatur, Felsfeuchte, Frostverwitterung, Gletschereistemperatur, Gletschereisbewegung, Randklufttiefe/-weite und einer Serie meteorologischer Parameter.

Das Untersuchungsgebiet von GlacierRocks liegt in der Gipfelregion des Kitzsteinhorns (3.203 m über N.N.). Dieses ist seit 2010 Standort eines interdisziplinären Freiluftlabors für Permafrost- und Steinschlagmonitoring. Durch die Nutzung der vorhandenen Forschungsinfrastruktur und der Kooperation mit lokalen Partnerprojekten werden einzigartige Synergieeffekte erzielt. Das Projektteam von GlacierRocks besteht aus einer internationalen Kooperation von fünf Forschungseinrichtungen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Die Kombination von Expertisen aus den Bereichen Naturgefahren, Geomorphologie, Glaziologie und Geologie bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung von GlacierRocks.

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