Die Arbeitsgruppe Mensch-Umwelt -Beziehung im Hochgebirge widmet sich der Erforschung physikalischer und geomorphologischer Prozesse im Gebirgsraum. Im Zentrum der Forschungen stehen die Änderung der Gletscher und des Permafrostes im Klimawandel, sowie deren Auswirkungen auf den Wasser- und Sedimenthausshalt und Naturgefahren.

Im Bereich der Grundlagenforschung werden hypothesengeleitete Untersuchungen von Prozessen auf Gebirgsgletschern durchgeführt, die unser heutiges Verständnis der Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Kryosphere auf regionaler und lokaler Skala verbessern. Das ist insbesondere wichtig, um die Folgen des zukünftigen Klimawandels, aber auch Archive vergangener Klimaänderungen wie z.B. alpinen Eisbohrkernen besser zu verstehen. Auch die Verbesserung von Messtechniken, wie etwa zur Erfassung der Schneedecke, ist ein Forschungsziel der Grundlagenforschung.

Angewandte Forschungen werden im Bereich der Naturgefahrenanalyse- und prävention in Zusammenarbeit mit Ingenieurswissenschaften durchgeführt. Mit Bezug zur Nachhaltigkeit und Effizienz wird besonders im Bereich des Schneemanagements geforscht.

Die Ergebnisse der glaziologischen Langzeitforschung werden dem  World Glacier Monitoring Service WGMS zur Verfügung gestellt, das unter der Schirmherrschaft der Global Terrestrial Network - Glaciers (GNT-G) Initiative tätig ist. GTN-G ist zuständig für die Erfassung der Essential Climate Variables (ECV) als Unterstützung der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Aktualisierte Gletscherinventare werden über das NSIDC auch dem GLIMS Netzwerk zur Verfügung gestellt und sind Teil des weltweiten Randolph Gletscherinventars. Etwa die Hälfte der österreichischen Massenbilanzprogramme werden in Zusammenarbeit mit den Hydrographischen Diensten der Länder und dem Hydrographischen Zentralbüro am IGF durchgeführt. Auch werden historische glaziologische Daten analysiert und aufbereitet.Das IGF betreibt mit der dem Langzeitmonitoring am Jamtalferner auch eine LTER Site, an der glaziologische und ökologische Forschung stattfindet sowie eine Umweltbildungsstelle betrieben wird. Der Jamtalferner wurde auch von der WMO als Teil des Global Cryosphere Watch Observation Network ausgewählt.