24.03.2016

ERC Grant für Jürgen Knoblich

Der stellvertretende Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie der ÖAW, erhält bereits zum zweiten Mal einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats.

Bild: IMBA

Bei der aktuellen Förderrunde des Europäischen Forschungsrats (European Research Council - ERC) wurde, neben Giulio Superti-Furga vom CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin, ein weiterer Life Sciences-Wissenschaftler der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ausgezeichnet: Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der ÖAW erhält einen mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotierten Advanced Grant. Für Knoblich ist es bereits die dritte Auszeichnung des ERC, nach einem Proof of Concept Grant im vergangenen Jahr und einem Advanced Grant 2009.

3D-Gehirn-Organoide und Zellteilung

Jürgen Knoblich, der wirkliches Mitglied der ÖAW und zugleich stellvertretender Direktor des IMBA ist, wird der neuerliche Advanced Grant für seine Untersuchungen menschlicher Gehirnentwicklung und neurologischer Erkrankungen im menschlichen Gewebe anhand von 3D-Gehirn-Organoiden verliehen.

„In unserem Projekt werden 3D-Gehirn-Organoide verwendet, die kürzlich in meiner Forschungsgruppe entwickelt wurden. Wir wollen die menschliche Gehirnentwicklung und neurologische Erkrankungen direkt im menschlichen Gewebe untersuchen“, sagt Knoblich. Schon im Jahr 2013 publizierte er erstmals die Entwicklung eines dreidimensionalen Gehirnmodells aus menschlichen pluripotenten Stammzellen, mit welchem die Gehirnentwicklung im ersten Trimester der Embryogenese beobachtet werden kann.

Nun soll es darum gehen tiefere Einblicke in die wichtigsten Phasen der menschlichen Gehirnentwicklung zu erhalten, neurologische Erkrankungen besser zu verstehen und potenzielle Strategien für neue Therapien aufzuzeigen. Bisher war die Beobachtung der Gehirnentwicklung nur in Nagetieren und Fischen möglich. Erkrankungen wie etwa Schizophrenie, Epilepsie oder Autismus können jedoch nicht ausreichend in Tiermodellen abgebildet werden.

Auch ÖAW-Mitglied Peters gefördert

Ebenfalls mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet wird auch Jan-Michael Peters, der als wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) forscht und wirkliches Mitglied der ÖAW ist. Peters befasst sich mit der Erforschung der Zellteilung und erhält den Advanced Grant für Untersuchungen zum an seinem Institut entdeckten Molekül Kohesin, dem eine wichtige Rolle im zeitlichen Ablauf der Zellteilung zugeschrieben wird.