26.11.2019 | Synergie und Kooperation

Wiener Postsparkasse als neuer Forschungsstandort der ÖAW

Eine Anmietung von Teilen des Jugendstil-Baujuwels in der Wiener Innenstadt ermöglicht der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eine weitere Standort-Konsolidierung.

© Stefan Seelig

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) begrüßt die einmalige Chance, gemeinsam mit Einrichtungen etwa der Universität für angewandte Kunst Wien, der Johannes Kepler Universität Linz und dem Museum für angewandte Kunst Wien ab 2021 das historische und denkmalgeschützte Gebäude der Wiener Postsparkasse zu nutzen. Unter Federführung der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wird der Jugendstil-Bau zu einem neuen Hotspot für Wissenschaft und Kunst in der Wiener Innenstadt.

Neben dem Innovationspotential der gemeinsamen Unterbringung von Forschungs- und Kunsteinrichtungen unter einem Dach, ermöglicht die Postsparkasse der Akademie eine weitere Konsolidierung ihrer diversen Wiener Standorte – und zwar in Gehdistanz zum Campus Akademie, der im Alten Universitätsviertel rund um das ÖAW-Hauptgebäude am Dr. Ignaz Seipel-Platz geschaffen wird.

Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Kunst

„Die Österreichische Akademie der Wissenschaften verfolgt seit Längerem das Ziel, ihre in Wien verteilten Einheiten räumlich zu bündeln. Dies im einzigartigen Ambiente der Wiener Postsparkasse umzusetzen, ist eine einmalige Gelegenheit“, sagt Anton Zeilinger, Präsident der ÖAW. Für die Akademie bedeutet das nicht nur eine absolut notwendige Verbesserung ihrer Gebäudeinfrastruktur und insgesamt gesehen eine Senkung ihrer Standortkosten. Der Otto-Wagner-Bau ist zudem auf Funktionalität und Zusammenarbeit ausgelegt. Das sind hervorragende Voraussetzungen für den unmittelbaren Austausch zwischen einer Vielfalt von geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Fächern. Eine Ansiedelung gleich mehrerer Wissenschafts- und Kunstinstitutionen in einem Haus fördert zudem Synergien und Kooperationen.

„Die komplexen Herausforderungen der Gegenwart brauchen ein Denken über die Grenzen von Fächern und Wissensgebieten hinweg. Gerade die Nähe zur Kunst eröffnet in der Postsparkasse einen inspirierenden Experimentierraum für außergewöhnliche Ideen. Zusammen mit unserem Campus Akademie wird hier ein neues Drehkreuz für Forschung, Wissen und Innovation in der Wiener City geschaffen“, so Zeilinger.

Die mehrgeschoßige Postsparkasse wurde zwischen 1904 und 1912 nach Plänen von Otto Wagner errichtet. Sie gehört zu den bekanntesten Jugenstilgebäuden Wiens. Durch die jahrzehntelange Nutzung als Bürogebäude, zugleich auch mit repräsentativen Räumlichkeiten wie dem großen Kassensaal, sowie aufgrund der 2005 erfolgten Generalsanierung ist die denkmalgeschützte Postsparkasse für moderne Anforderungen erstaunlich gut geeignet. Für geistes-, sozial- und naturwissenschaftliche Einheiten der ÖAW stehen rund 10.000 qm in dem Gebäude am Georg-Coch-Platz zur Verfügung.

Lebendiger Ort des Dialogs

Eine Ansiedelung von Wissenschafts-, Bildungs- und Kunstinstitutionen bietet die große Chance, dem derzeit leer stehenden Baujuwel neues Leben einzuhauchen und es wieder für die allgemeine Öffentlichkeit, etwa im Rahmen von wissenschaftlichen Vorträgen oder künstlerischen Events, zu öffnen. ÖAW-Präsident Zeilinger betont das Potential der Postsparkasse für das Zusammenwirken mit der Gesellschaft: „Gemeinsam mit unseren neuen Nachbarn werden wir dieses besondere Wiener Bauwerk zu einem lebendigen Ort des Wissenstransfers und des Dialogs für alle an Forschung, Kunst und Kultur interessierten Menschen machen.“