03.03.2017

Trauer um Elisabeth Lichtenberger

Die Doyenne der österreichischen Geographie verstarb im Alter von 91 Jahren

© Helmut Lackinger
© Helmut Lackinger

Nur wenige Tage vor ihrem 92. Geburtstag verstarb die renommierte österreichische Geographin Elisabeth Lichtenberger am 14. Februar 2017 in Wien. Ihr Tod hinterlässt nicht nur eine tiefe Lücke in der heimischen Forschung, sondern auch an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Hier wirkte das wirkliche Mitglied über Jahrzehnte als herausragende Wissenschaftlerin, innovative Forscherin und engagierte Akzentgeberin in Kommissionen, Beiräten und Kuratorien.

In ihrer wissenschaftlichen Laufbahn war die gebürtige Wienerin von der Hochgebirgsforschung bis zur Stadt- und Regionalforschung in unterschiedlichen Fachgebieten beheimatet. Wegweisende Arbeiten gelangen Lichtenberger unter anderem in der Geographie und Raumforschung, internationale Anerkennung verschaffte sie sich mit insgesamt knapp zwei Dutzend Monographien und über 230 Aufsätzen.

Die Geographin prägte die heimischen Wissenschaften aber nicht nur als Forscherin. Sie initiierte das Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW, war im Wiener Verkehrsbeirat und Stadtentwicklungsbeirat aktiv und trug maßgeblich zum Wissenstransfer zwischen Forschung und Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit bei – etwa als Mitglied in wissenschaftlichen Beiräten, als Gutachterin des Schweizerischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und nicht zuletzt als langjährige Präsidentin des österreichischen Nationalkomitees für die International Geographical Union.

Internationale Auszeichnungen

Für ihre Leistungen wurde Lichtenberger mit einer Reihe von Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Mitgliedschaft in der Academia Europaea und der British Academy sowie das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst als auch der Große Kardinal-Innitzer-Preis.

Als erste Frau ihres Faches wurde sie im Jahr 1987 zum wirklichen Mitglied der ÖAW gewählt, wo sie ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Expertise in zahlreichen Tätigkeiten einbrachte. Die ÖAW betrauert nun den Verlust nicht nur einer bedeutenden wissenschaftlichen Pionierin – sondern auch eines bis ins hohe Alter unvermindert engagierten Mitgliedes.