19.06.2017

START-Preis für ÖAW-Physiker Wolfgang Lechner

Wolfgang Lechner vom Innsbrucker Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW wurde mit einem Nachwuchspreis des FWF ausgezeichnet.

© IQOQI-Innsbruck
© IQOQI-Innsbruck

Am 19. Juni 2017 wurde nicht nur der Wittgensteinpreis an den Innsbrucker Physiker Hanns-Christian Nägerl vergeben. Auch mehrere junge Forscher/innen erhielten einen der mit 1,2 Millionen Euro dotierten START-Preis des Wissenschaftsfonds FWF. Einer der Ausgezeichneten ist Wolfgang Lechner vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Innsbruck der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck. In das START-Programm werden hervorragend qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler für die Dauer von bis zu sechs Jahren aufgenommen.

Theoretische Grundlagen für Quantencomputer

Wolfgang Lechners Forschung zielt darauf ab, theoretische Grundlagen für eine bestimmte Art von Quantencomputer zu entwickeln, der Optimierungsprobleme effizient lösen kann. Optimierungsprobleme sind in der Wissenschaft aber auch im Alltag allgegenwärtig. Sie reichen vom Finden der Grundzustands-Elektronenstruktur von Molekülen, der Faltung von Proteinen bis hin zu logistischen Problemen in der Industrie. Eine besonders vielversprechende Entwicklung ist, dass das Lernen von neuronalen Netzen für künstliche Intelligenz als Optimierungsproblem interpretiert werden kann.
Der Kern von Lechners Forschung ist eine neue Architektur für Quantencomputer, die er in der Arbeitsgruppe von Peter Zoller in Innsbruck gemeinsam mit Kolleg/innen entwickelt hat. Diese Architektur erlaubt es, einen voll programmierbaren Quantencomputer für Optimierungsprobleme zu bauen. Mit der Unterstützung aus dem START-Programm will Lechner diese Architektur verwenden, um neue Ansätze von Quantencomputern für künstliche Intelligenz zu entwickeln.

Wolfgang Lechner, geboren 1981, studierte Physik in Wien, wo er bei Christoph Dellago promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Amsterdam kam er 2011 in die Arbeitsgruppe von Peter Zoller am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW. Seit vergangenem Jahr besetzt er außerdem eine von Investor Hermann Hauser gestiftete Laufbahnstelle für Quantenforschung an der Universität Innsbruck.