05.04.2012

Neue Erkenntnisse über die Venus

Grazer Wissenschaftler entdeckt magnetische Rekonnexion bei  unserem Nachbarplaneten


Ein internationales Team unter Grazer Führung beschreibt in einer Studie, die am 5. April in "Science" online erschienen ist, dass das Magnetometer an Bord der ESA-Raumsonde Venus Express im Magnetschweif der Venus erstmals magnetische Rekonnexion beobachtet hat.

Magnetische Rekonnexion ist ein wichtiger Prozess, bei dem magnetische Energie in Teilchenenergie umgewandelt wird, wodurch z.B. auf der Erde magnetische Stürme und Phänomene wie das Nordlicht entstehen. "Magnetische Rekonnexion konnte bereits auf allen von Raumsonden besuchten Planeten beobachtet werden, nur auf der Venus hat der Nachweis bisher gefehlt", erläutert Wolfgang Baumjohann, Direktor des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Co-Autor der Studie.

Das Messgerät, das diese neue Erkenntnis über unseren Nachbarplaneten lieferte, ist das Magnetometer, das unter der Federführung des IWF entwickelt und gebaut wurde und nun bereits seit 2006 an Bord von "Venus Express" die Venus umkreist. "Das Magnetometer ist während jedes Umlaufs durchgehend eingeschaltet und liefert unermüdlich neue Messergebnisse", freut sich IWF-Gruppenleiter Tielong Zhang, Erstautor der Studie und Hauptverantwort¬licher für das Magnetometer. "Nun gilt es herauszufinden, inwieweit die Rekonnexion dazu beiträgt, dass die Venus einen Teil ihrer Atmosphäre an den Sonnenwind verliert."


Publikation:
T. L. Zhang, Q. M. Lu, W. Baumjohann, C. T. Russell, A. Fedorov, S. Barabash, A. J. Coates, A. M. Du, J. B. Cao, R. Nakamura, W. L. Teh, R. S. Wang, X. K. Dou, S. Wang, K. H. Glassmeier, H. U. Auster, M. Balikhin: Magnetic Reconnection in the Near Venusian Magnetotail. Science, published online 5 April 2012.
doi: 10.1126/science.1217013


Kontakt:
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