17.05.2013

Lebensläufe – transnational und multimedial

Künftige Aufgaben biographischer Lexika werden am 22. Mai 2013 in der ÖAW diskutiert

Was biographische Lexika der Zukunft leisten sollen, wie sie im Zeitalter neuer Medien aufbereitet und vernetzt werden müssen und wie Gesellschaft und öffentliche Hand zu dieser Aufgabe stehen, zeigt der Forschungsschwerpunkt Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL) am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Rahmen einer Veranstaltung am 22. Mai 2013 auf. Anlass ist die Präsentation der 2. Tranche der Online-Edition des „Österreichischen Biographischen Lexikons ab 1815“.

 Gemeinsam mit seinen engsten Kooperationspartnern, dem Historischen Lexikon der Schweiz und der Neuen Deutschen Biographie, beleuchtet das ÖBL dabei bisherige Entwicklungen, Synergien, Zukunftsperspektiven und technische Möglichkeiten im Netz.

 „Durch die systematische Vernetzung bestehender Online-Lexika untereinander sowie die Nutzung weiterer wissenschaftlicher Online-Ressourcen, beispielsweise Bibliothekskataloge und Bibliographien, archivalische Quellen und Porträtsammlungen, Objektkataloge von Museen und weitere audiovisuelle Medien, eröffnen sich neue Optionen und Perspektiven für die Forschung, aber auch für eine Vielzahl interessierter Benutzer“, betont Christine Gruber, Redakteurin des ÖBL. Bestimmende Faktoren sind Aktualität, Präsenz, Reichweite und Usability im Internet sowie die Einbindung sich neu formierender Fachportale und die Generierung von neuen Forschungs- und Wissensinfrastrukturen.

 Multimediale Zukunftsprojekte

Durch transnationale und Disziplinen übergreifende lexikalische Kooperationen und durch die Integration neuer multimedialer Elemente entwickelt die historisch-biographische Lexikographie neue Ansätze und erreicht neue Zielgruppen. Dabei bleiben wissenschaftliche Zuverlässigkeit, Systematik und Zitierfähigkeit der zentrale Maßstab.

 Ein Beispiel für ein solches „Zukunftsprojekt“ präsentiert das nationale Projekt des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS). Bis heute sind in der Printausgabe je elf Bände auf Deutsch, Französisch und Italienisch sowie eine zweibändige Teilausgabe auf Rätoromanisch erschienen. Nach Erscheinen des 13. und letzten Bandes Ende 2014 wird das Unternehmen HLS ausschließlich in elektronischer Form weitergeführt.

 Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „Deutsche Biographie“, das zukunftsweisende Schritte in Richtung „Semantic Web“ aufzeigt und im Rahmen der Veranstaltung vor allem auf die komplexen Vernetzungsmöglichkeiten vielfältiger Online-Ressourcen eingeht.

 Seit 2011 bietet das Österreichische Biographische Lexikon, zusätzlich zur Printausgabe, eine reine Internetversion an. Anhand von einigen ausgesuchten Biographien wird der „Mehrwert“ vielfach vernetzter und multimedial ergänzter Biographien demonstriert, wobei aber auch auf die Problematik des damit verbundenen Zeitaufwandes und der entstehenden Kosten eingegangen wird.

 Posterausstellung

Ergänzend zu der Veranstaltung findet von 21. bis 24. Mai 2013 eine Posterausstellung in der Aula der ÖAW (1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2) statt, die Einblick in Geschichte, vergangene und aktuelle Arbeitsweisen sowie Perspektiven des Österreichischen Biographischen Lexikons bietet.

 Veranstaltung „Lebensläufe – transnational und multimedial“
Termin: 22. Mai 2013, 17:00 Uhr
Ort: Sitzungssaal der ÖAW, 1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2

Zum Programm

 

Wissenschaftlicher Kontakt:

Dr. Christine Gruber
Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung
Österreichisches Biographisches Lexikon
1030 Wien, Kegelgasse 27

christine.gruber(at)oeaw.ac.at
T + 43 1 51581-2607