10.05.2017

Hohe Auszeichnung für Georg Stingl

Der frühere ÖAW-Klassenpräsident und Dermatologe erhält die renommierte Karl-Herxheimer-Medaille der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.

© Robert Herbst

Der Dermatologe Georg Stingl, wirkliches Mitglied und früherer Klassenpräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), erhält eine weitere bedeutende Ehrung für sein wissenschaftliches Werk: Mit der Karl-Herxheimer-Medaille verlieh ihm die Deutsche Dermatologischen Gesellschaft am 26. April 2017 eine der renommiertesten Auszeichnungen, die Wissenschaftler/innen auf dem Gebiet der Erforschung der menschlichen Haut erlangen können. Bei seinen Forschungen konzentriert sich der Leiter der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien und des AKH Wien auf das Aufspüren grundlegender Zusammenhänge über die Funktionsweise, die Schutzfunktion sowie Erkrankungen der Haut.

Diese Fragen beschäftigten den gebürtigen Wiener von Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere an. Nach dem Studium an der Universität Wien und der Promotion „sub auspiciis“ 1973, einer Facharztausbildung an der I. Universitäts-Hautklinik in Wien sowie einer Forschungstätigkeit am Institut für Immunologie der Universität Wien ging Stingl an das National Cancer Institute in Bethesda, Maryland, bevor er 1978 als Oberarzt an der Klinik für Dermatologie und Venerologie der Universität Innsbruck nach Österreich zurückkehrte. Nach einer Station als Oberarzt an der I. Universitäts-Hautklinik in Wien zog es ihn erneut zu einem Forschungsaufenthalt in die USA, an die National Institutes of Health. 1991 wurde Stingl zum ordentlichen Universitätsprofessor für Dermatologie mit besonderer Berücksichtigung der Immundermatologie und infektiösen Hautkrankheiten berufen. Ab 1992 leitete er die Abteilung für Immundermatologie und infektiöse Hautkrankheiten der Wiener Universitätsklinik für Dermatologie, seit 2016 ist er Leiter dieser Klinik.

Auszeichnungen und Funktionen

Stingls in über 400 Fachpublikationen veröffentlichte Arbeiten  wurden mit hochrangigen Auszeichnungen geehrt. Unter anderem ist er Mitglied renommierter wissenschaftlicher Institutionen und Gesellschaften, wie der deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der US-amerikanischen National Academy of Medicine – als erster Österreicher überhaupt. Mitglied der ÖAW ist der Dermatologe seit 1994, zum wirklichen Mitglied wurde er zwei Jahre später gewählt. Von 2003 bis 2011 fungierte er zudem als Sekretär der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie, von 2011 bis 2013 als deren Klassenpräsident.

Dass Stingl sich nicht nur als Forscher, sondern auch als maßgeblicher Mitgestalter der dermatologischen Forschungslandschaft einen herausragenden Ruf erwerben konnte, verdeutlicht nicht zuletzt seine Beteiligung an der Gründung des CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW. Dem vielfältigen und bedeutenden wissenschaftlichen Werk Stingls trägt nun auch die Karl-Herxheimer-Medaille Rechnung.