28.01.2013

Der symbolische Besitz der Welt: Kartographie und Allegorie am Mogulhof

Prof. Dr. Ebba Koch

Seit ihren frühesten Kontakten mit Europäern waren die Großmoguln Indiens daran interessiert, Karten, Atlanten und Globen in ihren Besitz zu bringen. Der Vortrag zeigt, dass man am Mogulhof an europäischer Kartographie weniger als geographisches Instrument interessiert war, sondern als Mittel, um die eigenen Machtvorstellungen zu formulieren. In den sehr originellen allegorischen Portraits von Jahangir (reg. 1605–1627) sollen Globen mit korrekten wie auch manipulierten kartographischen Darstellungen seinen Anspruch als Weltherrscher wissenschaftlich fundierten Ausdruck verleihen. Jahangirs Nachfolger Shah Jahan greift diesen Trend auf und gibt ihm eine weitere Dimension: in seiner Historienmalerei werden Darstellungskonventionen europäischer Kartenwerke verwendet, um die Eroberungen des Herrschers zu dokumentieren, und die kaiserliche Landschaft zu strukturieren.

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