12.06.2012

Christoph Schwanda neuer Vorsitzender des Belle Institutional Board

Wichtigstes Entscheidungsgremium des internationalen Belle-Experiments



Das Belle Institutional Board hat einen neuen Vorsitzenden: Christoph Schwanda vom Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wurde in diese einflussreiche Funktion gewählt und leitet damit das wichtigste Entscheidungsgremium des internationalen Belle-Experimentes, an dem 68 Institutionen in 16 Ländern und 333 Wissenschafter(innen) beteiligt sind.

Das Belle-Experiment am KEKB-Beschleuniger in Tsukuba, Japan untersucht Unterschiede zwischen Materie und Antimaterie. Seit dem Jahr 1999 sind rund 770 Millionen Elektron-Positron Kollisionen registriert und analysiert worden, in denen ein sogenanntes B-Meson mit seinem Anti-Teilchen erzeugt werden. Mit diesen schweren, kurzlebigen Teilchen konnte ein fundamentaler Bereich des Standard-Modells der Teilchenphysik bestätigt werden. Die Beobachtung von Unterschieden von Teilchen und Anti-Teilchen durch Belle führte 2008 zum Physik-Nobelpreis an die beiden japanischen Theoretiker Kobayashi und Maskawa. Der Erfolg dieses Programmes hat die japanische Regierung veranlasst, ein ambitiöses Nachfolgeprojekt zu unterstützen. In der erweiterten Belle- Kollaboration werden mit Präzisionsmessungen Rückschlüsse auf "Neue Physik" jenseits des Standard-Modells erwartet. Zu diesem Zweck wird das Experiment derzeit erweitert, mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 an die 40 Milliarden Materie-Antimaterie-Teilchen untersuchen zu können. Dem Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurde die Verantwortung für das "Herz" des neuen Detektors übertragen, dem zentralen Teilchenspurendetektor.

Christoph Schwanda ist seit dem Jahr 2001 Mitglied der Belle-Kollaboration und war maßgeblich an der Überprüfung der Kobayashi-Maskawa-Theorie beteiligt. Er leitet die Projektgruppe für das Belle-Experiment am Institut für Hochenergiephysik.


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