Pottery and people in Old Kingdom Kom Ombo
im Rahmen der ASEA-Reihe (Austrian Studies In Egyptian Arachaeology
Pottery and people in Old Kingdom Kom Ombo: An Insight into the Recent Work of the Austrian-Egyptian mission
Uroš Matić | ÖAI
Seit der ersten Grabungskampagne im Herbst 2017 ist die österreichisch-ägyptische Mission in Kom Ombo bestrebt, die Stadtentwicklung und früheste Geschichte der antiken Siedlung zu beleuchten. Die bisher ältesten Siedlungsspuren wurden im Areal S/9N gefunden, welches sich zwischen der nördlichen Umfassungsmauer des ptolemäischen Tempels und dem modernen Krokodilsmuseum befindet. Die früheste Aktivität kann dabei in die Frühdynastische Zeit, die ersten Siedlungsansätze in das frühe Alte Reich datiert werden. Die Siedlung existierte bis in die Mitte der 5. Dynastie, wonach das Gelände planiert und zu einer Nekropole des späten Alten Reichs/Frühe Erste Zwischenzeit umfunktioniert wurde. Die große Menge an Keramik, die in dieser frühesten Siedlungsphase gefunden wurde, umfaßt einen Zeitraum von der Frühdynastik bis ans Ende des Alten Reichs und trägt nicht nur zur groben Datierung der einzelnen Siedlungs- und Bauphasen in Kom Ombo, sowie deren Synchronisierung mit benachbarten Fundplätzen, etwa Elephantine, bei, sondern erlaubt uns auch einen Blick auf das tägliche Leben der Stadtbewohner sowie wirtschaftliche Systeme der Siedlung.
Der vorliegende Vortrag wird sich folglich mit der Gebrauchskeramik und in diesem Zusammenhang mit den Menschen der Stadt Kom Ombo auseinandersetzen, sowie die Ergebnisse der neuesten Forschung auf diesem Gebiet präsentieren; dabei soll ein Bogen von Produktion, über Verwendung bis zur Entsorgung der Keramik gespannt werden. Die Dokumentation und Klassifizierung von Fingerabdrücken innen und außen an Gefäßen, welche im Zuge der Herstellung vor dem Brand passierten, kann für die Frage nach den gesellschaftlichen Schichten, welche in der Töpferei beschäftigt waren, von großer Wichtigkeit sein.
Die Analyse von Importen und Gefäßen nicht-ägyptischen Ursprungs, etwa nubischer Keramik, beleuchtet die kulturellen Kontakte und Einflüsse von außen sowie möglicherweise bestimmte Vorlieben, wenn es um die Nahrungsmittelzubereitung in den Küchen Kom Ombos ging.
Darüber hinaus liefert eine Studie der Fragmentierung und Abnutzung der entsorgten Keramik(-fragmente) weitere Hinweise auf Prozesse innerhalb der Stadtentwicklung.