ˈGreeksˈ in Hellenistic Egypt: A Complex Affair

Vortragsreihe »Austrian Studies In Egyptian Archaeology« (ASEA)
»ˈGreeksˈ in Hellenistic Egypt: A Complex Affair«
Mario C. D. Paganini | ÖAI
In hellenistischer Zeit strömten Einwanderer aus der griechischsprachigen Welt nach Ägypten, in ein Land der Möglichkeiten, für das in der griechischen Welt viel geworben wurde. Diese Einwanderer waren eine Minderheit im Land, aber anders als in den meisten Fällen von Migration nahm diese ausländische Minderheit im neu gegründeten ptolemäischen Königreich Ägypten eine privilegierte Stellung ein. Ihr Status in der Gesellschaft führte zu einem reversierten Muster zwischen den einreisenden und den aufnehmenden Gruppen. Jenseits einer simplen Dichotomie von Widerstand und Assimilation verhandelten und entwickelten Einheimische und Neuankömmlinge komplexe Strategien der Interaktion, die ihre Spuren in den dokumentarischen Zeugnissen und in der materiellen Kultur hinterlassen haben. Nach einer Darstellung der möglichen Problematik der Migration und der Herausforderungen für eine kritische Bewertung dieser »Fremden« in den Quellen wird der Schwerpunkt auf Fälle gelegt, die zu einer komplexeren Sichtweise führen und die langfristigen Auswirkungen auf die Migranten und auf das lokale Umfeld zeigen. Diese Forschung ist ein »work in progress«, das zeigt, wie sehr die Migranten sich selbst und das lokale soziokulturelle Umfeld anpassten, als sie Ägypten zu ihrer neuen Heimat machten, und wie sie tatsächlich - bewusst oder unbewusst - zu »Insidern« wurden, als konstitutive Bestandteile der vielschichtigen Gesellschaft des langlebigsten hellenistischen Königreichs.