Czechoslovakia, National Socialism and the Expulsion of the German Speaking Population. An Austrian, Czech and Slovakian Oral History and Exhibition Project

Im vielfältigen zeitgeschichtlichen Gedächtnis Europas lassen sich hinsichtlich der deutschsprachigen Bevölkerung Böhmens, Mährens und der Slowakei zwei Erzählstränge unterscheiden, die von einer wechselseitigen Aufrechnung von Gewalt und Verfolgung geprägt sind und bis in die jüngste Vergangenheit weitgehend unvereinbar schienen: die Erzählung der aus der ehemaligen Tschechoslowakei Vertriebenen und die Erzählung der Tschechen und Slowaken, die vor allem vom Nationalsozialismus und der Unterdrückung durch die Deutschen handelt.

Das Projekt zielt auf eine gemeinsame dreisprachige Erzählung dieser Geschichte und ihrer bis in die Gegenwart reichenden Erinnerung ab, basierend auf biografischen Video-Interviews. Im Filmschnitt werden die österreichische, tschechische und slowakische Narration zu einer einzigen, vielschichtigen Erzählung zusammengeführt. Der Schwerpunkt liegt auf der Erfahrung in erweiterten biografischen Zusammenhängen, einschließlich der Formen des Zusammenlebens in der Tschechoslowakei bis 1938. Besondere Aufmerksamkeit wird jenen Gruppen gewidmet, die der Einordnung in binäre Positionen widerstreben, etwa den deutschsprachigen Juden und Jüdinnen, zweisprachigen Paaren oder den Deutschsprachigen, die in der Slowakei und in Tschechien blieben.


Die Ausstellung

Die Ausstellung und Videoinstallation wurde im Februar 2016 in Wien, Prag und Bratislava eröffnet.

"Vertriebene und Verbliebene erzählen. Tschechoslowakei 1937-48"
Österreichisches Volkskundemuseum  Wien, 09.02.2016 - 10.04.2016.
Mehr zur Ausstellung und zum Begleitprogramm.

"Spojování rozdělené minulosti. Československo v letech 1937 - 1948. Vzpomínky Čechů, Němců, Rakušanů a Slováků", Neustädter Rathaus Prag, 08.02.2016 - 06.03.2016.
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"Rozdělené spomienky. Československo 1937 - 1948 (Česi, Nemci, Rakúšania a Slováci)", Universitätsbibliothek Bratislava, 11.02.2016 - 31.03.2016.
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Weiters wurde die Ausstellung bei der "Langen Nacht der Forschung" in Wien  (22.04.2016, Festzelt am Heldenplatz), beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg (13./14.05.2016) und in Brünn im Rahmen des "Festival Brno Meeting" (Rathaus, 21.05 - 02.06.2016) gezeigt. Weitere Ausstellungsstationen in den drei Partnerländern folgen.

Informationen über die TeilnehmerInnen- bzw. BesucherInnenzahl der Ausstellungen in Wien, Prag und Bratislava.
PDF-Download

37 Videoportraits der österreichischen, tschechischen und slowakischen InterviewpartnerInnen des Projekts sowie zwei pädagogische Videos finden Sie im Youtube Kanal des Projekts

In Österreich wird die Ausstellung gezeigt in:
Green Belt Center, Windhaag bei Freistadt, 9-10/2017

In der Tschechischen  Republik wird die Ausstellung gezeigt in:
Liberec/Reichenberg, Stadtbibliothek 9-12/2016Prag, 1-3/2017

In der Slowakei in:
Kečmarok/Käsmark - 6-7/2016Handlová/Krickerhau - 8-9/2016Banská Bystrica/Neusohl - 10-11/2016


Information:

Projektleiter:
Moritz Csáky
Georg Traska

Projektpartner:
Institut für historische Intervention (Wien)
Antikomplex  (Prag)
Antikomplex.sk (Banská Bystrica)

Finanzierung:
Drittmittelprojekt (Europäische Kommission, „Europa für Bürgerinnen und Bürger“, Zukunftsfonds der Republik Österreich, Stadt Wien, BKA, BM:B)

Projektdauer:

laufende Ausstellungen 2017
(Projektlaufzeit: 1.10.2014-31.03.2016)

Eine Projektvorstellung befindet sich in der Broschüre des EUP Österreich Link