Translationen 'der Russin/des Russen'. Zur Inszenierung von Gedächtnis und Identität im postsowjetischen Kuba und Rumänien

Dieses Projekt erforscht den Wandel der Rolle, der Darstellung und der Attribuierung 'der Russin/des Russen' nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in zwei zuvor sehr stark unter sowjetischem Einfluss stehenden Gesellschaften und Kulturen: Kuba und Rumänien. Die Sowjetunion wird dabei als Hegemonialmacht im postkolonialen Sinn betrachtet. Den Forschungsgegenstand bildet die Figur ‚der Russin/des Russen‘ in verschiedenen Formen der Inszenierung, wie Theater, Performance, Film, Video und Hörspiel. Die Analyse erfolgt anhand der Theorie der Translation (kulturelle Übersetzung). Die Arbeit geht von einem Verständnis von Translation als einer konfliktiven Aushandlung von Differenzen in Form eines performativen Akts aus. Das Konzept Translation wird hier als Oberbegriff verstanden, dem zwei unterschiedliche Übersetzungsprozesse zugeordnet werden: (1) einer Übersetzung auf zeitlicher Ebene, bei der Erinnerung als Translation betrachtet wird; und (2) einer Übersetzung auf räumlicher Ebene, bei der Hybridisierung als Translationsprozess begriffen wird. Exemplarische Fallstudien zeigen, wie diese Translationsprozesse inszeniert und dadurch kulturelles und kollektives Gedächtnis sowie Identität konstruiert werden.


Information

Dissertationsprojekt

Projektleiterin:
Carola Heinrich

Enddatum:
17.03.2016

(Post-DocTrack-Pilotprogramm der ÖAW 1. Mai - 31. Oktober 2016)