»Elchjagd im Dachsteingebirge«
Vortragsreihe »Neue Bioarchäologische Forschungen« (NeuBioArch)
»Elchjagd im Dachsteingebirge«
Robert Schumann | Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Heidelberg
Kerstin Kowarik | Naturhistorisches Museum Wien (NHM)
Kerstin Pasda | Institut für Ur- und Frühgeschichte, FAU – Universität Erlangen-Nürnberg
Die nördlichen Kalkalpen, insbesondere der Raum um das Dachsteinplateau, entwickelte sich in der Bronzezeit zu einem intensiv genutzten Wirtschafts- und Interaktionsraum. Kulminationspunkt dieser Intensivierung menschlicher Präsenz in den Alpen ist sicherlich der Salzbergbau in Hallstatt, der in der Bronzezeit in einem protoindustriellen Maßstab eingerichtet wird. Zudem ist in den letzten drei Jahrzehnten eine umfassende Nutzung der Hochalmen des Dachsteinplateaus in der Bronzezeit nachgewiesen worden. Ebenso legen Einzelfunde Wegesysteme über das Dachsteinplateau nahe. Während Fragen der Subsistenz der bronze- und eisenzeitlichen Gemeinschaften in und um Hallstatt schon lange diskutiert werden, spielen »wilde« Ressourcen im Hinblick auf diese Frage bis dato eine marginale Rolle, auch, da ein Nachweis von Jagd bis dato kaum zu erbringen war.
Hier setzen die vorgestellten Forschungen an, die sich mit Elchknochen aus Höhlen im Umfeld des Dachsteinplateaus befassen und Hinweise auf bronzezeitliche Elchjagd ergeben. Im Rahmen des Vortrags wird die archäologisch-historische Situation skizziert, die archäozoologischen Analysen und Ergebnisse vorgestellt und ein Ausblick auf künftige Forschungen gegeben.