und der Einfluss der ethnisch motivierten Kriegsverbrechen auf die multiethnische kommunistische Gesellschaft in der Nachkriegszeit - der Fall der Stadt Visegrad

Das vorliegende Projekt erforscht und analysiert auf lokaler Ebene die interethnische und interideologische Gewalt sowie die Konflikte im Zweiten Weltkrieg und die Erinnerungskultur in der kommunistischen Gesellschaft in der Nachkriegszeit.

Die Forschung wird auf lokaler Ebene durchgeführt, am Beispiel einer multiethnischen Lokalgemeinschaft in Ostbosnien (Visegrad), in welcher jahrhundertelang vier religiöse Gruppen zusammenlebten und die 1941 zum Schauplatz gewaltiger interethnischer Konflikte und massenhafter Verbrechen wurde. Der erste Teil der Forschung fokussiert das erste Kriegsjahr 1941/42, als die Gewalt-und Verbrechensdynamik in Visegrad am intensivsten war mit dem Ziel, sowohl die plötzliche Ausbreitung der interethnischen Gewalt in einer multiethnischen community, als auch den Einfluss dieser Gewalt auf die sozialen, politischen und militärischen Ereignisse und Phänomene zu recherchieren. Das zweite Forschungsfeld bezieht sich auf die Erinnerungskultur und im Rahmen dessen werden die Form, Funktion und Praxis der Kriegserinnerung in einer lokalen multiethnischen Community in den 50er und 60er Jahren erforscht. In diesem Teil wird analysiert, wie die kommunistische Partei (KPJ) und der Bund der Vereinigung der Kämpfer des Volksbefreiungskrieges (SUBNOR) die offizielle Erinnerung an den Krieg formten und anwendeten sowie welche Formen der Erinnerungskultur sie auf lokaler Ebene nutzten. Außerdem wird im zweiten Teil der Analyse die öffentliche Einstellung gegenüber der offiziellen Kriegserinnerung untersucht, das heißt die außerinstitutionelle Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber der offiziellen Kriegserinnerung.


Information

Projektleiter:
Dejan Segić

Funding:
Doc Stipendium der ÖAW

Dauer:
1.10.2017 - 30.09.2020