Schlüsselfaktoren für einen gerechtfertigten und akzeptablen Einsatz von intelligenten Stromzählern

Erstmals wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Smart New World?“ die Ansprüche und Erwartungen von VerbraucherInnen und ExpertInnen in Form von Interviews und Fokusgruppen zu möglichen Einführungsszenarien von Smart Meters erhoben.

Smart Metering ist anders. Durch die sogenannten intelligenten Stromzähler kann der Stromverbrauch einzelner Haushalte sekundengenau abgelesen und auch ausgeschalten werden. Intelligente Stromzähler werden oft als geeignete Instrumente für den nachhaltigen Umgang mit Energie angeboten, denn sie erlauben den KonsumentInnen ihren Verbrauch besser zu beurteilen und dadurch CO2-Einsparungen zu erzielen.

Kostenfragen und Sorgen um die Privatsphäre

Dabei gibt es noch eine Reihe ungeklärter Fragen: Wie soll man die Investitionskosten aufteilen und einheitliche Standards implementieren? Wenn jeder einen eigenen Stromverbrauch hat besteht außerdem die Gefahr dass die individualisierten Tarife unüberschaubar werden. Sollten billige Tarife nur zu bestimmten Tageszeiten verfügbar sein, droht soziale Ungerechtigkeit.

Allen voran stehen aber Fragen des Datenschutzes und der Privatsphäre. Wenn Stromzähler die Information weiterleiten, wann wir die Heizung an und ab drehen oder wann wir den Raum verlassen, dann besteht die Möglichkeiten der Überwachung unseres Verhaltens sogar zu Hause.

Entwicklung von Richtlinien und Empfehlungen an die Politik

Erstmals wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Smart New World?“ die Ansprüche und Erwartungen sowohl von VerbraucherInnen als auch von ExpertInnen in Form von Interviews und Fokusgruppen zu möglichen Einführungsszenarien von Smart Meters erhoben. Daraus wurden Anforderungen an Netzbetreiber, Energieversorger und Regulierungsstellen für eine flächendeckende Einführung und Änderungen des Designs von intelligenten Stromzählern entwickelt. Außerdem ergingen Empfehlungen an die Politik. Die Studie zeigte ganz deutlich: KonsumentInnen fordern Transparenz über die Kosten und wollen um die Nutzung ihrer Daten Bescheid wissen.

Alle Stakeholder an einen Tisch

Wie kann nun eine erfolgreiche und akzeptable Einführung von Smart Metering in Österreich erfolgen? „Man sollte sich Zeit, bei der Einführung lassen, um Know-how aufzubauen. Einheitliche Standards werden auf EU-Ebene gerade ausgearbeitet, es ist wichtig dass wir uns an diesem Prozess aktiv beteiligen und die Kommunikation mit den BürgerInnen fortsetzen“ so Walter Peissl, der stellvertretende Direktor des ITA. Er empfiehlt als Begleitmaßnahmen transparente Tarifmodelle, eine klare Investitionskostenrechnung und auch eine Ombudsstelle für KonsumentInnen.

Laufzeit

02/2010 - 01/2012

Kontaktpersonen

  • Johann Čas