Dieses im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie durchgeführte Projekt verfolgte zwei Ziele: Erstens sollte eine Einschätzung der derzeitigen Situation der Verbreitung von Cleaner Production (bzw. umweltgerechter Produktion) in Österreich vorgenommen werden und zweitens die Chancen für die weitere Verbreitung von Cleaner Produktion aufgezeigt werden. Dazu wurden die Erkenntnisse der Diffusionstheorie herangezogen, in sechs Betrieben Fallstudien durchgeführt und die aktuellen Ergebnissen bestehender, österreichischer Studien zu neuen Erkenntnissen verknüpft.
Beim Begriff Cleaner Production wurden folgende vier Elemente unterschieden: Cleaner Production-Strategie, Cleaner Production-Methode, Cleaner Production-Vorgehensweise und nicht zuletzt Cleaner Production-Maßnahmen, mit deren Realisierung Umweltbelastungen vermieden bzw. vermindert werden.
Aus den bestehenden Studien konnten folgende fünf Typen von österreichischen Unternehmen herauskristallisiert werden: Die sogennante „Umwelt- und Innovations-Elite", die „ökologisch aufgeschlossenen, innova-tionsorientierten Unterneh-men", die „ökologisch aufgeschlossenen, marktorien-tier-ten Unternehmen", die „ökologisch passiven, marktorientierten Unterneh-men" und die „Konservierer".
Bereich (1) ist am meisten bei den Unternehmen vom Typ „Umwelt- und Innovations-Elite" ausgeprägt und hat dort auch die größten Chancen zur weiteren Forcierung. Bereich (2) ist bei den ökologisch aufgeschlossenen" (sowohl innovations- als auch marktorientierten) Unternehmen am stärksten verbreitet und hat dort das höchste Potential zur weiteren Verbreitung. Bedarf am Bereich (3) besteht insbesondere bei den Unternehmenstypen „ökologisch, passive marktorientierte Unternehmen" und den sogenannten „Konservierer".
Abschließend mußte bezüglich dem Konzept von Cleaner Production auf folgenden, umweltpolitisch wichtigen Aspekt hingewiesen werden: Soll der Begriff Cleaner Production nicht zu einem Synonym für Effizienz bzw. Rationalisierung werden, das allein aus betriebs-wirtschaftlichem Interesse anzustreben ist, ist es erforderlich, jene Cleaner Production-Maßnahmen, die auschließlich aus ökolo-gischer und nicht aus betriebs-wirtschaftlicher Sicht von Interesse sind, wesentlich stärker zu forcieren. Andernfalls würde ein weiter Bereich von umweltpolitisch wichtigen Maßnahmen nur unzu-reichend stimuliert.
01/1996 - 12/1997